Kinderzimmerzulage offenbar am Bedarf vorbei

Rund 300 Familien pro Jahr sollten mit der neuen Kinderzimmerzulage des Senats gefördert werden. Ganze 42 waren es im Jahr 2006. Der Wohnungsbauexperte der SPD-Bürgerschaftsfraktion Jan Quast hat das „Sonderprogramm familienfreundlicher Wohnungsbau“ als „Flop“ bezeichnet.

Insbesondere die Förderungen im Rahmen der Programmsegmente Kinderzimmerzulage und Büro-Umwandlungsprämie sind 2006 weit hinter den Erwartungen zurück geblieben. Beide Zulagen sind Komponenten des 35-Punkte-Programms für Familienförderung, das der Senat bereits Mitte 2005 beschlossen hatte.

Wie der Senat in der Antwort auf eine Kleine Anfrage (Drs. 18/5975), die Quast zum Thema Sonderprogramm „Familienfreundlicher Wohnungsbau“ der Wohnungsbaukreditanstalt gestellt hatte, jetzt ausführt, wurde im Jahr 2006 nur für 42 Wohnungen eine Kinderzimmerzulage bewilligt. Aufgewendet wurden dafür rd. 403.000 Euro. Die Büro-Umwandlungsprämie wurde nur in vier Fällen für 18 neue Wohnungen in Höhe von insg. 211.000 Euro bewilligt.

Tatsächlich wird mit der Kinderzimmerzulage die Förderung von 1.500 Familien bis 2010 angestrebt; das entspricht rund 300 im Jahr. Mit Hilfe der Büro-Umwandlungsprämie sollen bis 2010 nach Vorstellungen des Senats rund 1.000 Wohnungen zusätzlich entstehen – das wären 200 Einheiten im Jahr. Von insgesamt 2,4 Millionen Euro, die für die Förderprogramme im Jahr 2006 zur Verfügung standen, ist 2006 tatsächlich nur rund ein Viertel abgeflossen.

„Der Senat bleibt weit hinter seinen Zielen zurück“, kritisiert Quast. Die Förderkriterien seien offenbar am Bedarf vorbei definiert und die Programme zu wenig beworben. Er forderte den Senat auf, offensiver mit den Förderinstrumenten umzugehen.

Ein Gedanke zu „Kinderzimmerzulage offenbar am Bedarf vorbei“

  1. 42mal Kinderzimmerzulage statt 300 und 18 mal Büroumwandlung statt 200 – man, sind das verlogene Großsprecher. Aber macht ja nichts, merkt ja keiner, und am Ende ziehen die jungen Leute mit Kindern eben doch auf’s Land.

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