Karlshöhe „rückverstaatlicht“

FROSCH.jpegDie heute bekannt gewordenen Pläne des Senats für das Umweltzentrum Karlshöhe kritisiert Christian Maaß, der umweltpolitische Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion, als unnötige Verschwendung von Steuergeldern. Bisher hatte der BUND das Zentrum betrieben; der Senat wollte daraus einen Freizeitpark machen.

Maaß: „Senator Freytag ist mit seinen unrealistischen Sponsoring-Plänen gescheitert. Die Rück-Verstaatlichung von Karlshöhe ist eine teure Notlösung, weil die bisherigen Pläne weder ausreichend Sponsoren noch Projektträger überzeugen konnten. Zum Jahresende hätte das Umweltzentrum ohne Betreiber und ohne Geld da gestanden. Für diese Fehlkalkulation muss jetzt der Steuerzahler gerade stehen.“

Um den BUND aus Karlshöhe herauszudrängen nehme Freytag in Kauf, die erfolgreiche Arbeit des Umweltzentrums kaputtzumachen, dem Steuerzahler die Kosten aufzubürden und die Umweltbildung in Hamburg nachhaltig zu beschädigen.

Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt will das Umweltzentrum Karlshöhe zukünftig in Eigenregie betreiben. Dafür will Senator Freytag zusätzliche anderthalb Millionen Euro aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Senats aufwenden. Bisher war die Rede davon, dass insgesamt 4,2 Millionen Euro überwiegend von Sponsoren investiert werden sollen.

Was der Senator als Modernisierung ankündigt, ist laut Maaß ein Rückschritt: Bevor der BUND die Trägerschaft übernahm, wurde das Zentrum bereits von der Behörde betrieben. Dem BUND gelang dann in den vergangenen sechs Jahren eine Verdopplung der Besucherzahlen auf 30.000. In seiner heutigen Ankündigung hat der Senat die ursprünglich anvisierte Besucherzahl von 140.000 bereits auf 90.000 nach unten korrigiert, eine Zahl, die Maaß immer noch für unrealistisch hält.

Durch das angekündigte Sponsorship von Energie- und Ölkonzernen sieht Maaß zudem die inhaltliche Unabhängigkeit der Umweltbildung in Karlshöhe in Frage gestellt: „Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, wie eine Ausstellung zum Klimaschutz aussieht, die von Esso und Vattenfall bezahlt wird.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.