Jetzt werden die Kuntschätze verkauft

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat enttäuscht über das Verhalten der Senatsfraktionen in der Bürgerschaftsdebatte über den Verkauf von Kunstschätzen aus den Hamburger Sammlungen der Museen reagiert. CDU und GAL hatten die Überweisung eines SPD-Antrages in den Kulturausschuss verweigert, obwohl sie im Vorwege eine Überweisung zugesagt hatten.

SPD-Kulturexpertin Christel Oldenburg warf CDU und GAL „kleinkariertes Verhalten“ vor. Die Senatsfraktionen hätten ihre Zusage offenbar zurückgezogen, weil ihnen der Verlauf der Bürgerschaftsdebatte nicht gepasst hat. Mit dieser Entscheidung hätten sich CDU und GAL bei den an Kultur interessierten Menschen enorm blamiert.

„CDU und GAL setzten sich nicht für den Erhalt der Hamburger Kunstschätze ein. Das ist die Nachricht zu dieser Debatte“, sagte Oldenburg. Sie hatte gemeinsam mit der stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Dorothee Stapelfeldt an CDU und GAL appelliert, die Diskussion um den Verkauf von Kunstschätzen endlich zu beenden. „Das Bekenntnis aller Parteien zu den Hamburger Kunstschätzen hätte eine Signalwirkung für Museen, Sammler und Stifter von Kunstwerken haben können. Doch so wird der Flurschaden, den die Koalition in der Kunst- und Kulturszene bereits angerichtet hat, nur noch größer“, sagte Oldenburg.

Fragwürdig sei auch das Verhalten der Kultursenatorin, die sich in der Debatte – anders als vorhergesehen – nicht äußerte, als ihr das Wort gegeben wurde. „Wir werden zukünftig ein wachsames Auge darauf haben müssen, wie der Senat mit den Kunstschätzen dieser Stadt umgeht“, kündigte Stapelfeldt an. „Ich hätte mir ein anderes Ergebnis dieser Debatte gewünscht.“

Hintergrund: Im Dezember 2009 hat der Stiftungsrat der Kunsthalle, dessen Vorsitzende Kultursenatorin von Welck ist, den Kunsthallendirektor Gassner aufgefordert, eine Liste mit entbehrlichen Kunstwerken zusammenstellen. Diese Kunstwerke sollten dann verkauft werden, um das chronische Defizit der Kunsthalle zu vermindern.

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