Jahresbericht der Schulinspektion

Die weiterführenden Schulen haben die Grundlagen für eine gute Berufs- und Studienorientierung gelegt. Dies zeigt der fünfte Jahresbericht der Hamburger Schulinspektion, der die Berufs- und Studienorientierung zum Schwerpunktthema hat. Alle Schulen erfüllen die Mindestanforderungen an die Vorbereitung ihrer Schülerinnen und Schüler auf die Zeit nach der Schule. Dabei arbeiten die Schulen aber noch nicht alle gleich gut.

Bildungssenator Ties Rabe: „Die Berufs- und Studienorientierung gelingt dann am besten, wenn die Aufgabe im Kollegium breit verankert ist, die individuelle Begleitung der Schülerinnen und Schüler im Fokus steht und die verschiedenen Maßnahmen miteinander und mit dem Unterricht konzeptionell verbunden sind.“ Der Jahresbericht der Hamburger Schulinspektion informiert regelmäßig über die allgemeinen Ergebnisse der Schulinspektionen und ein Schwerpunktthema.

Jahresbericht der Schulinspektion 2017

Bildungssenator Ties Rabe: „Der Übergang aus der Schule in Beruf oder Studium ist ein wichtiger Schritt im Leben der jungen Erwachsenen. Darauf soll die Schule sie so gut wie möglich vorbereiten. Der Jahresbericht der Schulinspektion zeigt, dass Berufs- und Studienorientierung gelingt, wenn alle an Schule Beteiligten sich dieser Aufgabe annehmen und wenn Schülerinnen und Schüler systematisch und individuell begleitet werden. Eine optimale Berufs- und Studienorientierung ist mit dem Unterricht eng verknüpft. Sie eröffnet den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten, eigene Interessen und Fähigkeiten mit einer Berufsperspektive zu verbinden. Dies ist eine herausfordernde Aufgabe für die Schulgemeinschaft. Sie wird dabei von der Schulbehörde unterstützt, indem ab dem kommenden Schuljahr ein festes Stundenkontingent für die Berufs- und Studienorientierung auch in der Sekundarstufe II verankert wird. Somit sind die Voraussetzungen für eine gelingende Reflexion eigener Stärken und möglicher passender Berufsfelder von der siebten Klasse an bis zum Schulabschluss geschaffen.“

Wie jeder Jahresbericht enthält auch der jetzt vorgelegte Bericht neben einem Schwerpunktkapitel einen Überblick, wie die Schulen in allen untersuchten Qualitätsbereichen durchschnittlich abgeschnitten haben. Diesmal informiert er über die Ergebnisse im Schuljahr 2015/16. Hier zeigt sich: Hamburgs Schulen sind gut aufgestellt. In elf der 13 untersuchten Qualitätsbereiche schneiden die Schulen im Durchschnitt mit „eher stark“ ab, das entspricht der zweithöchsten Stufe der vierstufigen Bewertungsskala und kann als Regelstandard übersetzt werden. Besser bewertet wird nur der Qualitätsbereich „Erziehungsprozesse gestalten“. Schlechter bewertet wird allerdings der Qualitätsbereich „Den Unterricht kontinuierlich weiterentwickeln: Feedback und Daten für die Unterrichtsentwicklung nutzen“. Hier liegt immer noch eine Schwäche der Schulen.

Die Untersuchung der Unterrichtsqualität ist ein zentraler Bestandteil der Schulinspektion. Auch für das Schuljahr 2015/16 gilt, dass der Unterricht insgesamt auf einem hohen Niveau liegt, es aber deutliche Schwankungen gibt. An ein und derselben Schule kann sowohl guter Unterricht als auch schlechter Unterricht beobachtet werden – jeweils abhängig von der Lehrkraft und der Unterrichtssituation. Insgesamt hat sich die beobachtete Unterrichtsqualität an den allgemeinbildenden Schulen im Vergleich zu den Vorjahren nicht verändert.

Ein Vergleich der aktuellen Befunde mit den Ergebnissen aus dem ersten Inspektionszyklus ist nicht möglich. 2012 wurde der „Orientierungsrahmen Schulqualität“ neu gefasst, infolgedessen haben sich die Bewertungskriterien der Schulinspektion verändert.

Zum Hintergrund

Seit 2007 werden alle Hamburger Schulen in einem etwa vier- bis fünfjährigen Rhythmus von der Schulinspektion untersucht. Im Schuljahr 2012/13 startete der zweite Inspektionszyklus. Die Schulinspektion gehört zum Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ), einer Dienststelle der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB).

Im Rahmen der Inspektion werden zunächst Schuldaten und schulische Dokumente analysiert. Außerdem werden die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern und Lehrkräfte online befragt, an berufsbildenden Schulen auch die Ausbildungsbetriebe. Dann ist das Inspektionsteam zwei bis drei Tage in der Schule. Es beobachtet bis zu 100 Unterrichtssequenzen und führt Interviews mit der Schulleitung, Schülerinnen und Schülern, Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen und (bei Berufsbildenden Schulen) mit Ausbildungsbetrieben. Zum Abschluss der Inspektion erhalten die Schulleitung und die zuständige Schulaufsicht einen Inspektionsbericht, der die Qualität der schulischen Arbeit in 13 Qualitätsbereichen auf einer Skala von 1 („schwach“) bis 4 („stark“) bewertet.

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