Internationaler Frauentag: DGB will digitalen Wandel nutzen

Zum Internationalen Frauentag hat Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger dazu aufgerufen, den digitalen Wandel zu nutzen, um Frauen bessere Chancen zur Teilhabe am Arbeitsmarkt zu bieten.

Heute seien nahezu alle Berufe von  Digitalisierungsprozessen betroffen und ein Großteil der weiblichen Beschäftigten würde mit digitalen Technologien arbeiten. Doch viel zu selten hätten weibliche Beschäftigte Einfluss auf die Art und Weise des Einsatzes der digitalen Technik am Arbeitsplatz. Das hat eine Umfrage des DGB im Rahmen des Index Gute Arbeit ergeben. Deswegen sei Mitbestimmung wichtig, um den Beschäftigten mehr Einfluss auf die Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.

Wichtig seien zudem mehr und bessere Weiterbildungsangebote für Frauen. Denn weil sie oft Teilzeit arbeiten oder weil eine Kinderbetreuung fehlt, würden Frauen heute seltener an Weiterbildungsprogrammen teilnehmen als ihre männlichen Kollegen. Katja Karger: „Wir fordern gute Arbeit 4.0 für Frauen. Sie müssen auf sichere berufliche Perspektiven durch Qualifizierung und lebensbegleitendes Lernen bauen und ihre Arbeitszeiten mitbestimmen können.“

Nach wie vor könne von Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt keine Rede sein, so Karger weiter. Zahlen belegen das. So liegt der Median beim durchschnittlichen Bruttoverdienst von vollzeitbeschäftigten Frauen in Hamburg bei 3.117 Euro, bei Männern sind es 3.798 Euro (Quelle: Entgeltstatistik, Agentur für Arbeit, Stand Dez. 2015).

Weitere Zahlen:
– viele sozialversicherungsbeschäftigte Frauen arbeiten nur in Teilzeit. Der Anteil liegt bei 42,1 Prozent (Männer: 13,0 Prozent). Die Quote hat sich seit 2012 sogar gesteigert. Damals waren es 39,4 Prozent
– mehr Frauen als Männer arbeiten in Hamburg in einem Minijob: Bei den ausschließlich geringfügig Beschäftigten sind es 60 Prozent, bei den im Nebenjob beschäftigten 56 Prozent
– das durchschnittliche Niveau der Altersrenten liegt in Hamburg bei 1.118 EUR für Männer und bei 710 Euro für Frauen
– gleichzeitig kommen Frauen sehr gut gebildet auf den Arbeitsmarkt: 77,5 Prozent haben einen Berufs-/akademischen Ausbildungsabschluss (Männer: 74,9 Prozent)

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