IG Metall Küste: Nicht unter 6,5 Prozent

Die IG Metall Küste macht sich dafür stark, dass die Forderung der IG Metall in dieser Tarifrunde nicht unter 6,5 Prozent liegt. Dies beschloss die große Tarifkommission der Gewerkschaft für die Metall-und Elektroindustrie in Norddeutschland nach intensiven Berichten aus den Betrieben in einer Resolution.

„Auf Grund der exzellenten wirtschaftlichen Situation in den Betrieben wollen die Beschäftigten mehr Geld!“ sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, heute in Hamburg. „Die Konzentration in dieser Runde liegt auf einer spürbaren Erhöhung der Entgelte!“ Zudem forderte die Gewerkschaft den Gesetzgeber auf, die Politik der Rentenkürzung mit der „Rente mit 67“ zu unterlassen und stattdessen vorzeitige flexible und abschlagsfreie Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Arbeitsleben zu schaffen. “Die Kundgebungen in unserem Bezirk haben dies nachhaltig deutlich gemacht“, so Blankau.

Die Resolution der Tarifkommission im Einzelnen:

Die große Tarifkommission des IG Metall Bezirks Küste für die Metall- und Elektroindustrie unterstreicht die Autonomie ihrer Beratungen und Beschlüsse. Die Diskussion über Art und Umfang unserer Forderungen wird in den Betrieben und Gremien der IG Metall seit November 2006 geführt.

Die Unternehmen der Branche befinden sich seit Monaten nahezu ausnahmslos in einer hervorragenden wirtschaftlichen Lage. Die Auslastung ist hoch, die Auftragslage ist sehr gut, die Gewinne steigen. Diese Situation wird sich aller Voraussicht nach in 2007 noch weiter verbessern.

Um eine angemessene Teilhabe an dieser Entwicklung zu erreichen, muss eine deutliche Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen Schwerpunkt der Tarifrunde 2007 sein.

Der Vorstand der IG Metall wird auf der Grundlage dieser Diskussionen am 6.2.2007 seine Beschlussempfehlung für die Tarifkommissionen festlegen. Diese Empfehlung sollte nach Auffassung der großen Tarifkommission nicht unter 6,5% liegen.

Ferner verfolgt die Tarifkommission in dieser Tarifrunde das Ziel einer überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütungen. Hier ist es notwendig den Abstand zu anderen Tarifgebieten zu egalisieren, bevor die vereinbarte prozentuale Anbindung an das Eckentgelt zum Tragen kommt.

Neben der Durchführung einer Tarifbewegung gilt es, die Auseinandersetzung mit den Vorhaben der Großen Koalition zum weiteren Sozialabbau fortzusetzen. Die Tarifkommission spricht sich dafür aus, die Aktionen gegen die Rente mit 67 und für die sozialen Alternativen der IG Metall fortzusetzen.

Das geplante alternativlose Auslaufen der Altersteilzeit und die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre bedeuten für die große Mehrheit der Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie eine unzumutbare Belastung und sind aus beschäftigungspolitischen Gründen abzulehnen. Die Umsetzung dieser Vorhaben würde darüber hinaus jungen Menschen den Berufseinstieg verbauen.

Diese Politik wollen wir verhindern. Deshalb bleibt die Bundesregierung Adressat unserer Forderungen und unseres Drucks. Die Tarifpolitik kann das Thema des Altersübergangs erst aufgreifen, wenn der Gesetzgeber die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen hat.

· Es geht um humane, sichere und alternsgerechte Arbeitsplätze, gegen Leistungsdruck.

· Es geht um die Schaffung vorzeitiger, flexibler und abschlagsfreier Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Arbeitsleben.

· Es geht um Generationensolidarität: Die berufliche Zukunft junger Menschen muss auch durch die Möglichkeit eines früheren Ausstiegs für Ältere verbessert werden.

Die große Tarifkommission fordert den Gesetzgeber auf, die vorhandenen Gesetzespläne zur Rente mit 67 fallen zu lassen und die Förderung der Altersteilzeit zu verlängern. Sie fordern die Beschäftigten auf, dafür weiterhin durch Beteiligung an Protestaktionen oder Politikbeeinflussung wie z.B. Arbeitsproben, Druck zu machen.

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