Handwerk auf der Etage

Hamburgs MEISTERMEILE: Betriebe können sich ab sofort eine Fläche sichern

Im Arbeitsprogramm des Senates ist die Entwicklung und der Bau von Handwerker- und Gewerbehöfen ein wichtiges Thema. Ziel ist es, die Versorgung von kleinen und mittleren Handwerksbetrieben im innerstädtischen Bereich mit Gewerbeflächen sicherzustellen. Betrieben soll so die Möglichkeit eröffnet werden, günstigen Gewerberaum anzumieten. Aufgrund der Mietsteigerungen und der knapper werdenden Gewerbeflächen besteht die Gefahr, dass Handwerksbetriebe in das Umland abwandern. Ein heute vorgelegter Bericht zeigt Entwicklungsperspektiven auf und stellt verschiedene Projekte in der Stadt vor. Bestes Beispiel ist der Handwerker- und Gewerbehof am Offakamp, dessen Planung heute präsentiert wurde.

Der Handwerkerhof MEISTERMEILE entsteht auf einer städtischen Fläche im Gewerbegebiet Nedderfeld im Bezirk Eimsbüttel auf einem rund 19.000 m² großen Areal. Das direkte Umfeld des Grundstücks ist von KFZ-affiner Nutzung geprägt. Der Standort bietet sehr gute Voraussetzungen für die Ansiedlung von Handwerksbetrieben. Zum einen liegt der Standort im verdichteten Innenstadtgebiet am Ring 2 und ist mit dem ÖPNV gut erreichbar. Der viergeschossige Handwerkerhof wurde von dem Architekturbüro bogevischs buero architekten & stadtplaner gmbh nach dem Vorbild des Gewerbehofes in München Laim entwickelt. Verstärkte Geschossdecken, vier große Lastenaufzüge mit Traglasten von 4 bis 11 t und eine gute Schalldämmung ermöglichen auch produzierendes Handwerk in den oberen Geschossen. Bis zu 70 Mieteinheiten zwischen ca. 50 und ca. 500 m² werden hier an kleine und mittlere Handwerks- und Produktionsbetriebe vermietet.

Die Mieter profitieren von günstigen Mietpreisen von durchschnittlich 8 Euro/m², wobei die Mieten im Erdgeschoss etwas höher als in den Obergeschossen liegen. Sie bauen ihre Gewerbeflächen selbst aus – was zusätzlich Mietkosten spart. Je nach Verfügbarkeit können die Mieteinheiten später individuell erweitert werden. Toiletten, Teeküchen oder Abstellräume können den Mieteinheiten zugeordnet oder gemeinsam von mehreren Mietern genutzt werden. Die Abfallentsorgung wird zentral organisiert und gemeinschaftlich genutzt. Neben dem Kellergeschoss mit Lagerflächen und Technikräumen ist eine Tiefgarage mit 140 Stellplätzen geplant. Weitere 26 Stellplätze für Lieferwagen bzw. PKW mit Anhänger sowie 98 PKW-Parkplätze für Mieter und Besucher stehen im Hof zur Verfügung. Parkplätze, Lieferzone und Gebäudezugänge liegen im östlichen Bereich des Grundstücks – so schützt das Gebäude das westlich angrenzende Wohngebiet vor Lärm. Das Dach wird intensiv begrünt, damit sich das Gebäude in die umliegende Bebauung gut einfügt.

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz sagte zum Projekt MEISTERMEILE: „Ein Ziel unserer Stadtentwicklungs- und Wirtschaftspolitik ist es, die Grenzen zwischen „Wohnen“ und „Arbeiten“ aufzulösen, wo das möglich und sinnvoll ist. Wir brauchen Gewerbe und Handwerk nicht nur in den Außenlagen der Stadt. Wir wollen vielmehr, dass beide ihre Dienstleistungen zentral, nahe beim Kunden, auf geeigneten Flächen und zu für die Unternehmen günstigen Konditionen anbieten können. Wenn das Angebot an Flächen geringer wird, ist eine kluge Nutzung vorhandener Flächen umso wichtiger. Das heißt auch: Wir wollen Handwerks- und Gewerbegebäude aufstocken – das soll auch Betrieben nützen, die üblicherweise einstöckig oder ebenerdig angesiedelt sind. Hamburg wächst. Und die Devise heißt beim Wohnungsbau wie beim Handwerk: an der einen oder anderen Stelle mehr in die Höhe bauen.“

Wirtschaftssenator Frank Horch ergänzte: „Die Schaffung von attraktivem Gewerberaum im verdichteten Stadtgebiet gelingt an dieser Stelle vortrefflich. In einer Metropole mit einem limitierten Flächenangebot ist das eine gute Möglichkeit für Handwerksbetriebe. Für den Wirtschaftsstandort ist es ein Mehrwert, denn wir halten Mitarbeiter, Know-how, Innovationsgeist und Kreativität am Standort. Das ist nachhaltig und in die Zukunft gedacht.“

Handwerkskammerpräsident Josef Katzer sagte anlässlich der Vorstellung des Projektes: „Die MEISTERMEILE ist aus Sicht der Handwerkskammer ein zukunftsweisender Baustein zur Versorgung des Handwerks mit bezahlbarem innerstädtischem Gewerberaum. Hier werden zukünftig bis zu 70 Betriebe mit bis zu 400 Beschäftigten wohnortnah Platz finden – alle unter einem Dach. Die Vorteile eines Gewerbehofes liegen auf der Hand: Synergien werden erzeugt, Kooperationen angeregt. Hier werden moderne Arbeitsplätze für ein modernes Handwerk entstehen. Mit dieser geballten Handwerkskompetenz wird sich die Meistermeile innerhalb kurzer Zeit als zentrale Anlaufstelle für das Handwerk in Hamburgs Westen etablieren.“

Jan Zunke, Geschäftsführer der Sprinkenhof GmbH: „Für die Sprinkenhof GmbH bietet sich mit dem Neubau des Gewerbehofes Offakamp aufgrund der langjährigen Erfahrungen, die durch die Realisierung von Neubauten sowie die gewerbliche Vermietung und den Betrieb von Gewerbehöfen vorhanden ist, die Möglichkeit, das Know-how in die Realisierung dieses ambitionierten Projektes zusammen mit der Handwerkskammer Hamburg und der BWVI einzubringen, um die Kompetenz der Stadt Hamburg für weitere Angebote für Gewerbebetriebe zu stärken.“

Den Bericht zu den Handwerker- und Gewerbehöfen finden Sie auf dieser Seite in der Downloadbox. Gleiches gilt für die Vermarktungsbroschüre, deren Zielgruppe interessierte Handwerker und Betriebe sind.

Die MEISTERMEILE finden Sie hier: http://www.meistermeile.de

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