Hamburger Kombilohn: Das meint die GAL….

Die GAL-Bürgerschaftsfraktion begrüßt das Hamburger Kombilohnmodell als Mittel, um die Chancen besonders jüngerer Langzeitarbeitsloser zu verbessern: „Der Kombilohn muss als regionales Instrument weitergeführt werden“, sagt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin Gudrun Köncke.

Sie warnt jedoch davor, Weiterbildung und Qualifizierung der Lohnsubvention zu opfern. „Wir fordern endlich ein Gesamtkonzept auf der Grundlage einer realistischen Einschätzung des Arbeitsmarktes. Wir brauchen Qualifizierung und mehr Beschäftigung auf dem zweiten Arbeitsmarkt.“

Die heute veröffentlichten Ergebnisse der Hamburger Evaluation zum Kombilohnmodell bestätigen frühere Studien: Langzeitarbeitslose, die mit der Hamburger Lohsubventionen unterstützt werden, haben bessere Wiedereingliederungschancen als geeignete Kontrollgruppen.

Der Kombilohn wirkt als Türöffner und in der Hamburger Variante auch als zusätzlicher Anreiz für die Arbeitslosen. Interessant ist, dass laut IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg) Personen aus der ungeförderten Kontrollgruppe nach 10 Monaten zu 20 Prozent in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung sind – und diese Quote ist höher als bei den 1-Euro-Jobs, für die Hamburg immerhin das meiste Geld ausgibt.

Sowohl das IAB als auch der Sachverständigenrat zeigen aber auch die Grenzen auf: Zwar verbessern sich die Chancen des Einzelnen, aber damit nicht die Beschäftigung insgesamt. Substitutions-, Mitnahme- und Drehtüreffekte können nicht ausgeschlossen werden und sind laut Gutachten des Sachverständigenrates insbesondere für die Zeitarbeitsbranche sogar nachgewiesen.

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