Gundelach: „Der realen Welt entrückt“

Nach der Sitzung des Wissenschaftsausschusses zum möglichen Umzug der Hamburger Universität in den Hafen hat die SPD-Fachsprecherin für Hochschulpolitik, Dorothee Stapelfeldt, scharfe Kritik an Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) geübt. „Was für Innensenator Ahlhaus die Reiterstaffel ist, ist für Wissenschaftssenatorin Gundelach offensichtlich der Umzug der Universität – ein Lieblingsprojekt mit fragwürdigem Wert“, sagte Stapelfeldt.

Die Senatorin isoliere sich mit ihrer Position und habe sich offensichtlich in ein Projekt verrannt, für dessen Umsetzung nach Aussage des Oberbaudirektors die Summe von fünf Milliarden Euro eingeplant werden müsste. „Die Haushaltslage ist dramatisch. Auf Hamburg kommen durch die Steuergesetze der neuen Bundesregierung neue Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe zu. Vor diesem Hintergrund erweckt die Wissenschaftssenatorin mit ihrem Festhalten an den Umzugsplänen den Eindruck, sie sei der realen Welt entrückt“, sagte Stapelfeldt. Pläne, wie sie die Senatorin verfolge, könnte angesichts der derzeitigen Finanzlage der Stadt draußen niemand nachvollziehen.

Das Vorgehen Gundelachs lege darüber hinaus den Verdacht nahe, dass die Senatorin in erster Linie den neuen Präsidenten der Universität vor vollendete Tatsachen stellen wolle. Dieser hatte am vergangenen Freitag – im Beisein der Senatorin – noch erklärt, vor einer Entscheidung über einen Umzug müssten alle Fakten und Argumente gründlich geprüft werden. Auch vor diesem Hintergrund erscheine die Position Gundelachs „hochgradig fragwürdig“, sagte Stapelfeldt.

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