Große Beteiligung bei Kita-Demo

Über 4.000 Erzieherinnen, Erzieher und Eltern demonstrierten am 30. Oktober 2014 für mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen. Zu der Kundgebung hatten das „Kitanetzwerk Hamburg“ aufgerufen.

Unterstützt wurde der Aufruf von der Gewerkschaft ver.di und der GEW. Aus 3 unterschiedlichen Treffpunkten gingen Sternmärsche zum Haupttreffpunkt an der Moorweide. Marina Jachenholz, Betriebsratsvorsitzende der „Elbkinder Vereinigung Hamburger“ Kitas, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Hamburger Kindertagesstätten. „25 % mehr Personal“ , so lautet die Forderung von ver.di und dem Kitanetzwerk für die Hamburger Kitas.

Außerdem muss der Landesrahmenvertrag, der den Personalschlüssel der Kitas regelt, endlich verändert werden. Mehr Personal ist für die pädagogische Arbeit notwendig. Aber auch die Berücksichtigung von Tariflöhnen für die Erzieherinnen und Erzieher wird vom Hamburger Senat gefordert. Die Mehrheit der Hamburger Kitaträger verweigert ihren Beschäftigten immer noch den Abschluss von Tarifverträgen mit der Gewerkschaft ver.di. Die „Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas, die AWO, der ASB und die Rudolf-Balin-Stiftung haben Tarifverträge mit ver.di.

Von der Moorweide setzte sich dann um 17.00 Uhr der Demozug durch die Innenstadt in Richtung Gerhard-Hauptmann-Platz in Bewegung. Lautstark, unüberhörbar und unübersehbar wurden die Forderungen für bessere Bedingungen für die pädagogische Arbeit in den Kitas, von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerufen. Lt. Medienberichten wurde der Verkehr in der Innenstadt fast lahmgelegt. An die Autofahrerinnen/-fahrer und die Passanten wurden Infozettel verteilt, auf denen wir für Verständnis für unsere Forderungen warben. Die Mehrheit der Passanten reagierte mit Verständnis.

Der zuständige Senator für Familie, Arbeit und Soziales in Hamburg, Detlef Scheele, reagiert als einziger mit Unverständnis. Er verweist auf die enorme finanzielle Belastung, wenn der Senat die Forderung nach 25 % mehr Personal erfüllen würde. Die Kitaträger, so Scheele weiter, verfügten nach seiner Auffassung über genügend finanzielle Mittel.

Das sieht die ver.di Fachkommission anders. Der bestehende Landesrahmenvertrag erschwert die Einhaltung einer tarifgerechten Bezahlung, eine ausreichende Personalausstattung ist nicht gewährleistet. Das machte auch der ver.di Landesbezirksleiter von ver.di Hamburg, Bertold Bose, auf der Abschlusskundgebung deutlich.

ver.di und das Kita-Netzwerk werden den bevorstehenden Bürgerschaftswahlkampf nutzen um am Ball zu bleiben. Die Medien berichteten ausführlich über die heutige Kita-Demo und die große Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat eindrucksvolle Spuren in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik hinterlassen. Wir waren nicht zu überhören.

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