Greenpeace: Keine Ölbohrungen im Wattenmeer!

Greenpeace protestiert heute mit seinem Aktionsschiff „Beluga II“ im niedersächsischen Teil des Wattenmeeres gegen Pläne des Energieunternehmens RWE Dea AG, im Nationalpark Wattenmeer nach Öl zu bohren. An der Sandbank „Hoher Knechtsand“ bringen Aktivisten eine Boje mit der Aufschrift „Keine Oelförderung im Wattenmeer!“ aus.

Auf einem Banner zwischen den Masten der „Beluga II“ steht „Weltnaturerbe Wattenmeer – jetzt“. Die Umweltorganisation will die Boje als Mahnung an RWE Dea im Wattenmeer belassen. Greenpeace fordert zudem einen gemeinsamen Antrag aller norddeutschen Bundesländer für die Aufnahme des Wattenmeeres in das UNESCO-Weltnaturerbe. Nur Hamburg sperrt sich derzeit noch dagegen.

„Das Wattenmeer ist in seiner ökologischen Bedeutung weltweit einzigartig. Aus diesem Grund geniesst es heute schon den Schutz eines Nationalparks. Was RWE Dea treibt, ist reine Profitgier auf Kosten der Umwelt und der Menschen“, so Greenpeace-Energieexperte Joerg Feddern. „Dieser Naturraum darf nicht aus Wirtschaftsinteressen gefährdet oder gar zerstört werden. Daher muss das Wattenmeeer auch den Status des Weltnaturerbes der UNESCO erhalten. Gegen jegliche Versuche, hier Bodenschätze auszubeuten, werden
wir mit allen friedlichen Mitteln protestieren.“

Der Konzern RWE Dea vermutet in der Nähe des „Grossen Knechtsand“ ein Ölvorkommen mit etwa 15 Millionen Tonnen Rohoel. Neben der Bohrinsel „Mittelplate“, im schleswig-holsteinischen Teil des Nationalparks, wäre dies das zweite Förderprojekt, das im deutschen Wattenmeer realisiert werden soll. Unter „Mittelplate“ hofft RWE Dea auf weitere 40 Millionen Tonnen Rohöl.

„Angesichts der Bedrohung durch den Klimawandel, der vor allem auf der Verbrennung von Oel beruht, sollte den Firmen die Erschliessung neuer Oelfelder untersagt werden. Diese Investitionen muessen heute in den Ausbau der Erneuerbaren Energien fliessen“, fordert Feddern.

Der niedersaechsische Teil des Nationalparks Wattenmeer besteht seit 1986. Rund 61 Prozent der Flaeche gelten als sogenannte Zone eins und stellen den am strengsten geschuetzten Teil des Parks dar. Das vermutete Oelvorkommen liegt in einer solchen Region.

Damit der Nationalpark Wattenmeer zum Weltnaturerbe erklaert werden kann, muss der Antrag am 1. Februar 2008 bei der UNESCO vorliegen. Gibt die UNESCO dem Antrag statt, gehoert das Wattenmeer neben anderen aussergewoehnlichen Landschaften wie zum Beispiel dem australischen Great Barrier Reef oder den Galapagos Inseln zu den weltweit besonders
schuetzenswerten Gebieten.

Ein Gedanke zu „Greenpeace: Keine Ölbohrungen im Wattenmeer!“

  1. So sehr ich mich auch für den Erfolg von Greenpeace freue: irgendwie habe ich das ungute Gefühl, dass RWE seine Pläne nur eine Weile in der Schublade verschwinden lässt, bis sich die allgemeine Diskussion gelegt hat.

    Ich hoffe ich behalte kein Rehct in dieser Sache :-(

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