Gesamtschule ruft zur Demo gegen Primarschule

Sorgen um den Haussegen bei Familie Goetsch macht sich Walter Scheuerl (Initiative „Wir wollen lernen“). Der Grund: Lehrerinnen und Lehrer der Max-Brauer-Gesamtschule rufen zur Demo gegen die Schulreform auf – und Goetsch’s Ehemann ist Lehrer an dieser Schule.

„Wir setzen uns dafür ein, dass bewährte Formen gemeinsamen Lernens erhalten bleiben“, heißt es im Demo-Aufruf (hier als PDF). Überraschend ist sicherlich, dass der Aufruf ausgerechnet von einer Gesamtschule ausgeht. Gesamtschulen waren bisher von ihrem Selbstverständnis her ein Bollwerk gegen Ausgrenzung und für gemeinsames Lernen, und nichts anderes soll ja auch die Primarschule bewirken.

Scheuerl, der sich über die unverhoffte Schützenhilfe natürlich freut, weiß die Vorgänge aber offenbar auch noch nicht vollständig zu bewerten. In seiner Erklärung zum Thema heißt es (nach Betrachtung der Goetsch’schen Familienverhältnisse): „… die Entwicklung bis hin zum Demonstrationsaufruf überrascht um so mehr,

* als Frau Goetsch (damals noch nicht Senatorin) die Max-Brauer-Schule, an der ihr Mann unterrichtet, im Koalitionsvertrag als Vorbild für die Profilbildung an den Gymnasien verankerte (a. a. O. S. 10),

* und noch vor wenigen Tagen DVDs mit einem Werbefilm über 3 Gesamtschulen, darunter auch die Max-Brauer-Schule, als Zukunftsvision für Schule in Hamburg verbreiten ließ, auf denen falsche Tatsachenbehauptungen verbreitet werden…..“

„Was ist los im Hause Goetsch?“, fragt Scheuerl.

„Was ist los in der Max-Brauer-Schule?“, fragen wir.

3 Gedanken zu „Gesamtschule ruft zur Demo gegen Primarschule“

  1. was hat herr goetsch damit zu tun? eine weitere scheuerlsche peinlichkeit, die primarschule zum familienthema im hause goetsch zu machen.

    unsachlich, irrelevant. scheurl fehlen offensichtlich sachliche argumente.

  2. Was die Erklärung der 91 Grundschulleiter angeht:

    Das sind weniger als die Hälfte der Hamburger Grundschulen (ca. 225).
    Das ist eine winzige Minderheit der gut 13.000 hamburgischen LehrerInnen.
    Die LehrerInnen-Kollegien und die Leiter weiterführender Schulen hat niemand befragt.

    Die mindestens 90.000 Eltern (es gibt 182 800 Schulkinder) hat auch niemand befragt.
    Die Eltern sind die Kunden der Schulen.
    Unsere Kinder darf man nicht blindwütigen Ideologen überlassen.

    Mehr ist dazu nicht zu sagen.

  3. @ Susan Roderich:

    91 ist weniger als die Hälfte von 225 – stimmt. Aber was schließen Sie daraus? Dass die „schweigende Mehrheit“ anderer Meinung ist?

    Es gibt derzeit keine individuelle Befragung aller Eltern, Lehrkräfte, SchülerInnen, nur eine Infratest-Umfrage, nach der eine deutliche Mehrheit (vor allem übrigens auch der Eltern!) die Primarschule haben will. Und es gibt die klaren Voten der drei demokratisch verfassten Kammern, die – das ist in einer repräsentativen Demokratie üblich – für die Eltern, LehrerInnen, SchülerInnen sprechen: Alle drei Kammern haben sich klar für die Primarschule ausgesprochen.

    Und wenn das noch immer nicht genügt: Auch die demokratisch gewählte Mehrheit der Bürgerschaft, alle Fraktionen außer der SPD, spricht sich für die Primarschule aus.

    Woraus Sie und die anderen aufgeregten Menschen im Hamburger Westen herleiten, die Reform sei „aufgesetzt“ und „gegen den Willen der Betroffenen“, erschließt sich nicht. Gegen Ihren privaten und ganz persönlichen Willen vielleicht – aber das ist nun einmal so in der Demokratie.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.