Für gerechte Bezahlung in der Altenpflege

Zu der aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), nach der Fachkräfte in der Altenpflege im Vergleich zu Fachkräften in anderen Berufen deutlich weniger verdienen, erklärt der Koordinator für Gewerkschaftskontakte der SPD-Fraktion Wolfgang Rose:

„Die Beschäftigten in der Alten- und Krankenpflege machen einen sehr anspruchsvollen und harten Job. Sie müssen nicht nur die Pflege beherrschen, sondern auch täglich mit vielen verschiedenen Menschen mit ganz unterschiedlichen, individuellen Bedürfnissen umgehen. Daher verdienen sie eine gute und gerechte Bezahlung. Wenn die Altenpflegerinnen und Altenpfleger offenbar deutlich weniger verdienen als vergleichbare Fachkräfte in anderen Berufen, ist dies nicht gerecht. Der Wettbewerb zwischen den Anbietern im Bereich der Pflege darf nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen. Pflegedienste, die faire Löhne bezahlen, dürfen nicht wirtschaftlich unter Druck geraten. Wir fordern und setzen uns dafür ein, dass sich dies ändert.“

Rose verweist darauf, dass die SPD in der Bundesregierung im Rahmen des ersten Pflegeverstärkungsgesetzes im vergangenen Jahr bereits eine deutliche Verstärkung der Tariflöhne durchgesetzt hat. Demnach darf die Einhaltung der Tarifbindung und die entsprechende Bezahlung des Personals nun nicht mehr als unwirtschaftlich gelten. Nun komme es darauf an, so Rose, die Durchsetzung der Tarifbindung in der Praxis durch verstärkte Kontrollen sicherzustellen.

„Unser Ziel ist es, die Gehälter in der Altenpflege deutlich anzuheben und zugleich die Arbeitsbedingungen durch höhere und verbindliche Personalstandards zu verbessern“, betont Rose. Hier sei nun auch die CDU in der Pflicht: „Wenn der Pflegebeauftragte der Bundesregierung Laumann von der CDU Verbesserungen fordert, ist das ein gutes Zeichen, denn bisher ist es die CDU, die deutlichere Verbesserungen zugunsten der Beschäftigen und der Pflegebedürftigen blockiert. Nun muss Laumann seine eigene Partei davon überzeugen, hier endlich mitzuziehen und der Durchsetzung gerechter Löhne und besserer Arbeitsbedingungen nicht länger im Wege zu stehen.“

Im Bundesvergleich stehen die Hamburger Beschäftigten in der Altenpflege relativ gut da: Bei den Fachkräften mit durchschnittlich rund 2.600 Euro liegt Hamburg an fünfter Stelle der Bundesländer, bei den Hilfskräften mit rund 2.000 Euro sogar an dritter Stelle. Dennoch, so Rose, haben SPD-Fraktion und Senat in Hamburg im Rahmen der Möglichkeiten eines Bundeslandes wichtige Verbesserungen erreicht: „Wir haben die Zahl der Ausbildungsplätze in der Pflege deutlich erhöht und die Ausbildung durch ein Umlageverfahren weiter gestärkt. In den kommenden Jahren wollen wir die Ausbildung weiter ausbauen und attraktiver machen, indem wir sie für die Auszubildenden kostenfrei anbieten. Außerdem wollen wir durch verbindliche Personal- und Qualitätsstandards in Krankenhäusern und Pflegeheimen die Arbeitsbedingungen für die Pflegerinnen und Pfleger entscheidend verbessern.“

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