Erfolg im Wandsbeker Schilderkampf

photocaseSCHILDER.jpegDie SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Wandsbek kann einen ersten, bescheidenen Erfolg im Kampf gegen den Schilderwald verzeichnen: In der Bekassinenau in Oldenfelde und Farmsen-Berne wurden in der vergangenen Woche 28 Verkehrszeichen abgebaut.

Bislang standen hier rund 125 Verkehrszeichen, durchschnittlich alle 14 Meter eines. Verkehrsexperten halten in geschlossenen Ortschaften jedoch 20 Prozent der Verkehrszeichen für überflüssig. „Das kleine Beispiel Bekassinenau beweist, dass die
Verkehrsexperten recht haben“, sagt Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, und fordert: „Diesem Beispiel müssen nun weitere folgen.“

Die Bekassinenau war ursprünglich als erste Straße für die auf Initiative der SPD-Fraktion einstimmig von der Bezirksversammlung beschlossene Aktion „Ab in den Sack – Wandsbek baut Schilder ab!“ vorgesehen. Für die Dauer von vier Wochen sollten hier nicht unbedingt benötigte Verkehrszeichen mit Plastiksäcken verhüllt, das Ergebnis dieses Verkehrsversuchs von Polizei, Bezirksamt und ADAC gemeinsam ausgewertet werden.

Sollten sie sich als entbehrlich erweisen, hätten sie anschließend abgebaut werden können. Mit dieser Aktion wollte die Bezirksversammlung eine Vorreiterrolle im Kampf gegen den Schilderwald einnehmen. Doch die Polizei winkte ab: Zu teuer – für derartige Aktionen sei kein Geld da. Immerhin kündigte sie jedoch an, in der Bekassinenau den Schilderwald auf herkömmliche Weise durchforsten zu wollen.

Dieses Versprechen hat sie nun wahr gemacht.

Zudem ließ sie erkennen, dass die Straßenverkehrsbehörden in Einzelfällen für punktuelle Verbesserungen durch die Entfernung überflüssiger Verkehrszeichen sorgen würden. Die Bezirksversammlung Wandsbek fordert von der Behörde für Inneres deshalb im Rahmen eines auf den Bezirk Wandsbek beschränkten Pilotprojekts die Einrichtung einer Schilderwald-Hotline im Internet. Einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion hatte sie vor der
Sommerpause einstimmig beschlossen.

„Mit Hilfe der Schilderwald-Hotline sollen Bürgerinnen und Bürger der örtlichen Straßenverkehrsbehörde unbürokratisch aus ihrer Sicht entbehrliche Verkehrszeichen melden können, über deren Abbau anschließend im Einzelfall entschieden wird“, sagt Buschhüter. Er verweist darauf, dass die Behörde für Inneres bereits 2002 angekündigt hatte, 39.000 der 195.000 Verkehrszeichen in Hamburg abbauen zu wollen. Doch passiert sei seitdem praktisch nichts.

Buschhüter: „Mit der Schilderwald-Hotline unternehmen wir jetzt einen weiteren Anlauf, in Wandsbek der Lichtung des Schilderwaldes neue Anstöße zu geben.“

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