DGB schlägt zusätzlichen Feiertag im Norden vor

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord (DGB Nord), Uwe Polkaehn, schlägt die Einführung eines zusätzlichen gesetzlichen Feiertags in Hamburg und Schleswig-Holstein vor.

„Die Produktivität ist hoch und wird immer höher, der Arbeitsdruck wächst enorm, und der Norden hat sowieso einen Nachholbedarf gegenüber Bayern und den katholisch geprägten Bundesländern. Wir sehen auch am heutigen 29. Februar, wie sich die Arbeitgeber wieder ein größeres Stück vom Kuchen der Wirtschaftsleistung abschneiden. Nun sind mal die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihren Familien dran – ein zusätzlicher Feiertag wäre auch ein Beitrag zur Gesundheit am Arbeitsplatz. Die evangelisch-lutherische Prägung der norddeutschen Länder legt nahe, die Ausweisung des Reformationstages als gesetzlichen Feiertag und damit arbeitsfreien Tag analog der Regelung in Mecklenburg-Vorpommern festzulegen. Damit würden wir auch die Angleichung der Jahresarbeitszeiten in Deutschland fördern. Und die Bundesländer des Südens zeigen, dass man auch mit zusätzlichen Feiertagen hochproduktiv sein kann“, so der DGB-Vorsitzende.

Am Kalender könne man nichts ändern, aber an den Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten schon, sagte Polkaehn: „Was gemeinsam erwirtschaftet wird, muss gerecht verteilt sein. Schleswig-Holstein und Hamburg haben im Jahr jeweils neun gesetzliche Feiertage, Mecklenburg-Vorpommern hat mit dem Reformationstag einen zusätzlichen zehnten Feiertag. Ein Anfang wird gemacht: Wegen des 500. Jahrestages der Reformation wird der Reformationstag u.a. in Hamburg und Schleswig-Holstein im Jahr 2017 einmalig auch ein gesetzlicher Feiertag sein. Das können wir doch gut ab 2018 in Serie gehen lassen.“ Der Konflikt um die Streichung des Buß- und Bettages als gesetzlicher Feiertag zur Finanzierung des Arbeitgeberanteils an der Pflegeversicherung sei noch allen schlecht in Erinnerung – das Problem bestehe aus Sicht der Gewerkschaften weiter und könne durch einen zusätzlichen Feiertag entschärft werden.

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