DGB: Frauen stimmen für Frauenrente!

Der DGB Nord fordert anlässlich des Frauentages am 8. März die weiblichen Bundestagsabgeordneten aus dem Norden auf, am darauf folgenden Tag im Bundestag gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters zu stimmen und so auch den Männern in ihren Fraktionen einen deutlichen Wink zu geben, welche Folgen für die Frauen mit einer Heraufsetzung verbunden wären.

„Die Erhöhung des Renteneintrittsalters trifft Männer und Frauen gleichermaßen und bedeutet für viele von ihnen den freien Fall in die Altersarmut. Aber Frauen sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Biografien noch stärker von den damit verbundenen Kürzungen betroffen als Männer“, so die zuständige Abteilungsleiterin für Gleichstellungsfragen beim DGB Nord, Lisa Straka. Sie verweist darauf, dass Frauen in Ostdeutschland eine durchschnittliche Rente von knapp 660 Euro erhielten, in Westdeutschland liege der Betrag bei 458 Euro. Das entspreche etwa der Hälfte der durchschnittlichen Rente, die die Männer bekämen. Durchschnittlich erreichten Frauen 25 Beitragsjahre im Westen und 41 Beitragsjahre im Osten – bei sinkender Tendenz.

Da das deutsche Rentensystem gekoppelt sei an die Dauer der Erwerbstätigkeit und die Höhe des Einkommens, schlage auch die schlechtere Einkommenssituation von Frauen voll auf deren Rente durch. So arbeiteten Frauen deutlich häufiger für Niedriglöhne als Männer, entsprechend schlechter fielen auch die Beträge in die Rentenversicherung aus. Frauen seien, so Straka, auch benachteiligt bei der privaten Vorsorge. Straka: „Frauen arbeiten überdurchschnittlich oft in kleinen Betrieben ohne Angebote zur Altersvorsorge und haben zudem weniger Geld für eine Zusatzversicherung zur Verfügung.“

Es gebe, so die DGB-Expertin, viele Gründe, einer Erhöhung des Renteneintrittsalters nicht zuzustimmen. Aber, so Straka, „an der Situation von Frauen zeigt sich besonders deutlich, wie verheerend die Auswirkungen einer Heraufsetzung wären.“

Von den 613 Abgeordneten im Bundestag sind 193 weiblich, das entspricht einem Anteil von 31,5 Prozent.

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