„Das ist unsere Zeit!“

4. Sommerfest der IG BAU Hamburg: Festtagsstimmung vor dem Bundeshaus: Gut 100 Mitglieder und ihre Familien feierten das diesjährige Sommerfest der IG BAU Hamburg, ließen es sich bei Kuchen, Bratwurst und Kaltgetränken gut gehen. Für Inhalt sorgten die GebäudereinigerInnen – und eine Talkrunde zum historischen 17. Juni.

Den Termin seines Sommerfestes hatte der Bezirksverband nicht zufällig gewählt: In Erinnerung an den Aufstand der Arbeiter in der ehemaligen DDR 1953 und den bundesweiten Arbeitskampf der IG BAU 2002, moderierte Bezirkschef Matthias Maurer eine kurze aber launige Talkrunde. Dabei entführte der Kollege Ernst Kathmann die Zuhörer zunächst in die 50er Jahre, als er teils berufsbedingt, teils über den Fußball, zahlreiche Verbindungen in den Osten hatte.

Anschließend ließ Regionalleiter André Grundmann das Jahr 2002 Revue passieren, als ab dem 17. Juni bundesweit bis zu 40.000 Beschäftigte des Bauhauptgewerbes die Arbeit niederlegten. Damals schwor Grundmann die Hamburger Streikenden täglich als Gewerkschaftssekretär auf die robusten Streikeinsätze ein – genau dort, wo die IG BAU jetzt ihr Sommerfest abhielt. Während sich die Baubranche damals in der Krise befand und die IG BAU vor allem Angriffe der Arbeitgeber abwehren musste, so Grundmann, sehe die Situation heute grundlegend anders aus: „Das ist unsere Zeit“, rief er den IG BAU-Mitgliedern zu, „jetzt müssen sich die Arbeitgeber bewegen!“.

Ebenfalls für Gesprächsstoff sorgten die Kolleginnen der Fachgruppe Gebäudereinigung mit ihrer diesjährigen Tarifforderung: Exakt einen Euro mehr wollen die Beschäftigten der Branche durchsetzen – klingt zunächst nicht allzu hoch, wäre aber eine Lohnerhöhung um gut 10 Prozent. Außerdem sollen die Löhne ist Ostdeutschland bis spätestens 2019 angeglichen sein. Erst zwei Tage zuvor hatte die IG BAU diesen Forderungen noch einmal mit einem Tag der Gebäudereinigung Nachdruck verliehen.

Ansonsten brachte der Nachmittag in der Jungestraße vor allem Eines: Entspannung. Die IG BAU-Mitglieder und ihre Familien nutzten das Fest zum gegenseitigen Austausch, genossen das sommerliche Wetter und ließen auch auf dem Grill nichts anbrennen. Am Rande des Festes konnte die SOKA-Bau in etlichen Fällen weiterhelfen und auch der gewerkschaftliche Automobilclub ACE machte von sich reden: Neben einem abenteuerlichen Slalomlauf ermöglichte dessen Spezialbrille den Aktiven der jungenBAU Hamburg auch das Erlebnis, „volltrunken“ Dosen zu werfen.

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