Busy Girl – Barbie macht Karriere

Die Sonderausstellung „Busy Girl – Barbie macht Karriere. Frauen im Beruf“ im Museum für Bergedorf und die Vierlande thematisiert die berufliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Männern und Frauen in Deutschland.

Sonderausstellung im Bergedorfer Museum

Die von Bettina Dorfmann und Karin Schrey kuratierte Sonderausstellung tourt das zehnte Jahr erfolgreich durch Deutschland. Vom 15. November 2014 bis zum 31. Mai 2015 ist sie im Museum für Bergedorf und die Vierlande zu Gast. Neben historischen Objekten, Interviews und Mitmachstationen, in denen das Selbstverständnis der Bergedorfer zum Thema Mann und Frau abgefragt wird, prägen Barbie Puppen der letzten 50 Jahre die Ausstellung.

Das Klischee der Barbie

Es kann ihr nicht angesehen werden, doch am 9. März 2015 feiert Barbie ihren 56. Geburtstag. Dabei hat sich ihr Aussehen in den vergangenen Jahrzehnten nur wenig verändert: Eine Frauenpuppe mit sehr langen Beinen, sehr schmaler Taille, üppiger Oberweite und zumeist langen Haaren. Eine Frau, die in rosa Häusern wohnt und nur schicke Kleider trägt. Doch das Klischee eines „blonden Dummchens“ kollidiert von Anfang an mit ihren beruflichen Ambitionen. Barbie – anders als man denkt – war schon früh emanzipiert und berufstätig. Ein Jahr nach ihrer Erschaffung war sie eine entschlossene Modedesignerin. Was dann folgte, ist eine lange Liste der unglaublichsten Berufe: Astronautin, Chirurgin, Air-Force-Pilotin, Hochleistungssportlerin und sogar Präsidentschaftskandidatin. Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde in 2009 eine eigene Barbie als modernes Vorbild für Frauen aller Welt gewidmet.

Geschlechterrollen in Deutschland

Bereits in den 50er Jahren ist Barbie eine Journalistin, doch bis heute gibt es nur eine Chefredakteurin einer überregionalen Zeitung in Deutschland. Wo Barbie in der Spielwelt problemlos in die Rolle einer Soldatin schlüpft, sehen die Akzeptanzprobleme von Frauen in der Bundeswehr bis heute ganz anders aus. Die Sonderausstellung stellt also nicht nur eine Vielzahl an unterschiedlichen Barbie Puppen aus, sondern beschäftigt sich auch mit den Geschlechterrollen in Deutschland. Woher kommen sie? Mit welchen Bildern von Mann und Frau lebt die Gesellschaft? Wie sieht es mit der beruflichen und gesellschaftlichen Gleichstellung von Männern und Frauen aus? Welche politischen und wirtschaftlichen Rechte haben Frauen seit wann? Und warum gibt es immer noch typische Männer und Frauenberufe?

Begleitprogramm zur Ausstellung

Das Begleitprogramm zur Sonderausstellung besteht unter anderem aus Kuratorenführungen, Diskussionsrunden zum Thema, inwieweit Barbie oder Lillifee Mädchenrollen in der Gesellschaft bedingen, und Gesprächsrunden mit Bergedorferinnen. Dabei soll herausgefunden werden, wie es um die Berufstätigkeit von Frauen in Bergedorf bestellt ist und ob eine Frauen- oder Familienpolitik unabdingbar ist. Außerdem wird diskutiert, warum bis heute so wenige Frauen Naturwissenschaften studieren und warum so wenige Männer Hausmänner sind.

Weitere Informationen: Busy Girl – Barbie macht Karriere

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