Bramfeld sorgt sich um „ErlebnisPark“

Der Senat plant eine Umgestaltung des Umweltzentrums „Gut Karlshöhe“ zum „ErlebnisPark Gut Karlshöhe“. Statt bisher 25.000 werden künftig 140.000 Besucher jährlich erwartet. Bleibt Karlshöhe ein pädagogisch ausgerichtetes Zentrum, oder soll hier ein Freizeitpark mitten im Wohngebiet entstehen?

Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) plant eine grundlegende Modernisierung des Hamburger Umweltzentrums. Auf dem Gelände des ehemaligen Staatsgutes an der Bramfelder Straße Karlshöhe soll bereits ab dem kommenden Jahr der „ErlebnisPark Gut Karlshöhe“ entstehen. Für den Stadtteil dürfte dieses nicht ganz unerhebliche Folgen haben: so werden statt bislang jährlich im Durchschnitt etwa 25.000 Besuchern künftig ca. 140.000 Besucher pro Jahr erwartet.

„Ich unterstütze selbstverständlich alle Pläne, das Hamburger Umweltzentrum attraktiver zu gestalten und den Umweltbildungsgedanken voran zu bringen“, so der Bramfelder SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ingo Egloff. „Bei diesem Projekt muss man jedoch kritisch hinterfragen, ob dieser Bildungsgedanke noch im Vordergrund steht oder ob hier ein Freizeitpark mitten im Wohngebiet entstehen soll.“

Nach den Planungen der BSU sollen im neuen „ErlebnisPark Gut Karlshöhe“ anschaulich und spannend naturwissenschaftliche Zusammenhänge rund um die Themen Natur, Energie, Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit erlebbar gemacht und vermittelt werden. Abgerundet werden soll das Angebot durch einen Seminarraum sowie einen Bistro- und Restaurantbetrieb.

Der bisherige Träger des Hamburger Umweltzentrums, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) verliert die Trägerschaft des Zentrums zum 31.12.2006, eine Neuausschreibung der Trägerschaft läuft. Details zu dieser Ausschreibung und zu den Planungen der BSU wollte Egloff mit einer Anfrage an den Senat klären. Dieser beantwortete jedoch nur Teile der Anfrage und ließ zu den restlichen Fragen lapidar verlauten, man würde grundsätzlich keine Planungsunterlagen im Rahmen der Beantwortung von Anfragen veröffentlichen.

„Der Beginn der Arbeiten steht vor der Tür und der Senat mauert“, stellt Ingo Egloff verärgert fest. Fakt ist, dass selbst dem bezirklichen Umweltausschuss bislang gewünschte Unterlagen nicht zur Verfügung gestellt wurden. Von der konzeptionellen Gestaltung ganz abgesehen, hat der Senat sich auch zur verkehrlichen Anbindung bislang nicht geäußert.

„Laut BSU soll das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität für Familien mit Kindern in Hamburg leisten. An die Bramfelder Familien denkt der Senat jedoch offenbar nicht, denn ein Verkehrs- und Parkplatzkonzept für die erwarteten 140.000 Besucher pro Jahr wurde bislang nicht vorgelegt“, kritisiert Egloff. „Es bleibt zu hoffen, dass hier nicht lediglich ein neues Leuchtturmprojekt auf dem Rücken der Bramfelder Bevölkerung entsteht.“

3 Gedanken zu „Bramfeld sorgt sich um „ErlebnisPark““

  1. Hallo, Herr Egloff, hier ist Christine Emmerink von den Waldgeistern e.V., einem Naturkindergarten in der Nachbarschaft des Umweltzentrums. Vielleicht haben Sie schon von unserer Protestansage gehört, wir haben es immerhin bis in die mopo geschafft. Ich würde mich sehr über Kontakt freuen, wir haben eine taufrische Stellungnahme der BSU. Mit freundlichen Grüssen Christine Emmerink für die Waldgeister

  2. Hallo Frau Emmerink,
    ich habe schon gehört, daß Sie sich auch an die BSU gewandt haben. Am letzten Dienstag fand ein Treffen bei der SPD – Bramfeld statt. Dort wurde vereinbart, die Nachbarschaft zu informieren. Am 23.11. um 19 Uhr findet in Schule Hegholt die Stadtteilkonferenz zu diesem Thema statt. Dort sind Vertreter der BSU zugegen.
    Erreichen können Sie mich über mein Büro: 6894 4520
    Gruß Egloff

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