Bildungs-und Familienzentrum für das Quartier Baakenhafen

Die HafenCity bekommt einen neuen Schulstandort nach den Entwürfen der Architekten LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei aus Stuttgart. Die vierzügige Grundschule am Baakenhafen ist im Zentrum des neuen Quartiers Baakenhafen in der östlichen HafenCity positioniert. Das ein- bis viergeschossige Gebäudeensemble erhält eine moderne Architektur mit Spiel- und Aufenthaltsflächen auf den Dächern, eine Sporthalle findet im Untergeschoss Platz.

Auf demselben Baufeld entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft und einer aufeinander abgestimmten Architektursprache eine Kindertagesstätte mit Platz für bis zu 200  Kinder, entworfen vom Büro Werk Arkitekter aus Kopenhagen. Baustart für das Bildungs- und Familienzentrum ist voraussichtlich im Jahr 2018.

Die erste Grundschule der HafenCity, die am Sandtorpark gelegene Katharinenschule, nahm bereits 2009 ihren Betrieb auf. Nun wächst der neue Stadtteil in großen Schritten in Richtung Osten. Auf dem mehr als einen Kilometer langen Areal des Baakenhafens entsteht derzeit ein neues Quartier mit rund 2.200 Wohnungen, aber auch vielen Arbeitsplätzen und Freizeiteinrichtungen. Inmitten des Quartierszentrums auf der südlichen Seite des Baakenhafens wird ein neues Bildungs- und Familienzentrum mit einer vierzügigen Grundschule, einer Kita, Ladenflächen und einer Zwei-Feld-Sporthalle entstehen.

Das  Nutzungskonzept für die Schule sieht zwei Klassenhäuser für alle Jahrgänge der Grundschule vor. Sie bieten viele Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, sich mit „ihrem Haus“ zu identifizieren. Die Räume sind dabei als „Cluster“ ausgelegt, die ein Arbeiten im Klassenverband, aber auch in kleinen Arbeitsgruppen ermöglichen. Die Lehrer- und Verwaltungsräume befinden sich zentral und gut erreichbar zwischen den beiden Klassenhäusern im ersten Obergeschoss. Mensa, Foyer und Aula, Musikräume und die Bücherei verteilen sich über das zusammenhängende Erdgeschoss. Zwischen Schule und Kita gibt es Querverbindungen, im Erdgeschoss sowie im Vorschulbereich, um eine gegenseitige Mitnutzung der Räume und eine pädagogische Zusammenarbeit zu fördern. Alle Dächer verfügen über teils überdachte Spiel- und Aufenthaltsflächen.

Auch das Nutzungskonzept für die Kita trägt viele innovative Züge: Kinder fühlen sich innerhalb runder Strukturen besonders wohl und geborgen. Daran angelehnt wird die Kita um zwei Baumstammformen herum rund angelegt. Das ist ein Symbol für Leben und Wachsen. Das Gebäude wird rund 200 Kindern von 0-6 Jahren Platz geben. Sie erhalten in dreizehn Gruppenräumen viel Fläche, um gemeinsam spielen und toben zu können. Dafür baut Sternipark weitläufige Bewegungszonen von insgesamt 120 m2 und einen Spielplatz auf der 800 m2 großen Dachterrasse. Gleichzeitig werden die Räume so gestaltet, dass sich die Kinder auch mal zu Zweit oder zu Dritt zurückziehen können. Damit die Kinder bis zum Schuleintritt schwimmen gelernt haben, wird es im Warftgeschoss ein Lehrschwimmbecken geben, natürlich auch rund.

Im Erdgeschoss wird ein Familienbildungs- und Beratungszentrum entstehen. Familien werden hier kostenlose Beratungen in Anspruch nehmen können. Unter anderem wird Sternipark hier integrative Maßnahmen wie Sprachkurse und eine Schwangerschafts- und Konfliktberatung anbieten. All dies wird allen Familien offen stehen, nicht nur den Eltern, die ihr Kind in der Kita oder in der Schule untergebracht haben. Ergänzt wird die Kita durch eine private Fachschule in Trägerschaft von Sternipark, in der künftig Erzieher und sozialpädagogische Assistenten ausgebildet werden.
Das Ensemble des Bildungs- und Familienzentrums liegt direkt südlich der grünen Halbinsel des Baakenparks, ihren Haupteingang erhält die Schule vom Lola-Rogge-Platz. Der Architekturentwurf von LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei für die Grundschule zeichnet sich insbesondere durch einen „überraschenden städtebaulichen Ansatz“ aus, der die schulischen „Funktionsbereiche auf zwei Lernhäuser verteilt und den Eingang zur Schule hofseitig nach Norden organisiert“, so das Preisgericht in seiner Würdigung. „Es gelingt den Architekten, die Häuser baulich kompakt zu organisieren, ohne im Inneren größere funktionale Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen.“

Schulsenator Ties Rabe: „Gute Bildung ist die wichtigste Chance für jedes einzelne Kind und zugleich für unsere Stadt. Deshalb investiert Hamburg sehr viel Geld in gute Bildung, beispielsweise in schöne Schulgebäude. So hat der Senat seit 2011 rund 1,3 Mrd. Euro in allgemeinbildende und berufsbildende Schulen investiert, weitere 400 Millionen Euro sind für 2017 vorgesehen. Dafür wird das neue Bildungszentrum Baakenhafen mit Grundschule und Kita, bestehend aus zwei miteinander verbundenen Klassenhäuser, ein gutes Beispiel sein.“
Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung, HafenCity Hamburg GmbH:

„Das neue Bildungs- und Familienzentrum im Quartier Baakenhafen setzt ein starkes Zeichen für die Familienfreundlichkeit der HafenCity. Es wird mit Kindertagesstätte und Sportflächen, aber auch mit Ladenflächen im Erdgeschoss außerdem einen lebendigen Begegnungsort für die gesamte Nachbarschaft bilden.“

Ewald Rowohlt, Geschäftsführer SBH | Schulbau Hamburg: „Die Stadt Hamburg investiert insgesamt mehr als 17 Millionen Euro in den neuen Schulstandort. Dafür erhält die Grundschule am Baakenhafen ein außergewöhnliches Gebäude, das zeigt, wie moderne Schularchitektur aussehen kann: Gemeinschaftlich und flexibel nutzbar, gut zu bewirtschaften und mit der Möglichkeit der Anpassung auf veränderte pädagogische Anforderungen – ganz so, wie es sich die Nutzer im Beteiligungsverfahren gewünscht haben.“

Leila Moysich, Geschäftsführerin, SterniPark:
„Eine Kita muss für Kinder erkennbar sein, selbst das kleinste Kita-Kind muss im Vorbeifahren darauf zeigen und zumindest „da“ sagen. Mit einem fröhlichen Lächeln. Dies im Rahmen der sonstigen städtebaulichen Vorgaben zu erreichen, ist ein erstes lohnendes Ziel.“

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