Aus für Wassertreppe

Hamburgs oberster Denkmalschützer hat es bestätigt: Natürlich ist es Kasperletheater, die Wassertreppe 51 abzubauen, zu restaurieren und woanders wieder aufzustellen. Ein Industriedenkmal lebt von seinem Kontext – eine Wassertreppe halt vom Liegeplatz der Binnenschiffe. Hat aber nichts genützt.

Die GAL und die CDU hatten ihren Antrag pfiffig als „Zusatzantrag“ apostrophiert: Ja, die Wasertrepe soll erhalten bleiben (das war der SPD-Antrag), nur nicht an diesem Ort. Der SPD-Antrag, diese Wassertreppe da zu erhalten, wo sie seit rund 100 Jahren liegt, wurde von GAL und CDU abgelehnt. Der „Zusatzantrag“, sie zu restaurieren und woanders wieder aufzubauen, wurde hingegen angenommen.

Formal ist das gar nicht möglich: Wenn der Hauptantrag abgelehnt wird, ist jeder Zusatzantrag automatisch obsolet. Trotzdem beschloss der Ausschuss nun: In der Billwerder Bucht wird die Trepppe abgebaut, dann soll sie restauriert und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden.

Dieser Ort scheint bereits festzustehen: Entenwerder, der wunderschöne kleine Elbpark, den die Hamburger bis heute ignorieren. Thomas Friese („Thomas I-Punkt“) will ihn beleben, die neue alte Brücke wäre ein netter Bestandteil.

Aber genau DAS ist die entscheidende Frage: Soll man die Hafen-(und Industrie-)denkmäler in irgendwelche Parks umsiedeln, oder kann eine Stadt mit einem der größten Häfen der Welt sich erlauben, sie da zu belassen, wo sie einst wichtige Funktionen ausfüllten?

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