Atomausstieg muss forciert werden!

Vor dem Hintergrund des erst gestern bekannt gewordenen Beinahe-GAUs im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark fordert der Christian Maaß, umweltpolitischet Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion, eine Forcierung des Atomausstiegs. Nach Aussagen des zuständigen schwedischen Vattenfall-Mitarbeiters Höglund gegenüber schwedischen Tageszeitungen ist Europa offenbar nur um Haaresbreite an einem weiteren GAU wie in Tschernobyl vorbeigeschrammt. Mit Vattenfall als Betreiber des AKW Forsberg und E.ON als Betreiber des gestern vorsorglich abgeschalteten AKW Oskarshamn sind zwei Betreiber deutscher AKWs von den ursächlichen schweren Konstruktionsfehlern betroffen.

Maaß: „Der Beinahe-GAU entlarvt die ständigen Behauptungen deutscher AKW-Betreiber, ihre Atomkraftwerke seien sicher, als Pfeifen im Walde. Es ist unverantwortlich, mitten im dicht besiedelten Europa Atomreaktoren zu betreiben und damit das Leben und die Gesundheit von Millionen von Menschen aufs Spiel zu setzen.

Der Vorfall zwingt zu einer Neubewertung des Atomkonsenses in Deutschland, da mit Vattenfall und E.ON offenbar zwei der vier AKW-Betreiber in Deutschland nicht in der Lage sind, ihre Atomkraftwerke sicher zu betreiben. Je eher die Kraftwerke vom Netz gehen, desto besser. Der Atomausstieg muss forciert werden, der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der effizienten Energienutzung noch stärker gefördert werden.“

Hintergrund:

Nur dem couragierten Eingreifen des Personals war es zu verdanken, dass am 25 Juli 2006 eine Kernschmelze im schwedischen AKW Forsmark quasi in letzter Minute abgewendet werden konnte. Nach einem Kurzschluss und einem kurzfristigen Black-Out fiel im gesamten Atomkraftwerk der Strom aus, weder Kühlsystem noch Kontrollsysteme oder Notstromaggregate funktionierten. Ohne das manuelle Anschalten verbliebener Notstromaggregate wäre nur kurze Zeit später eine Kernschmelze und damit unweigerlich ein GAU in dem AKW eingetreten.

Bei seinem couragierten Eingreifen setzte sich das Personal über Sicherheitsanweisungen hinweg, wonach erst nach 30 Minuten manuell in den Betrieb des Kraftwerks eingegriffen werden dürfte. Das Personal hatte nach knapp 22 Minuten die Notstromaggregate manuell eingeschaltet. Der gleiche Konstruktionsfehler wie im AKW Forsmark wurde nun auch im von E.ON betriebenen schwedischen AKW Oskarsham entdeckt, das daraufhin abgeschaltet wurde. Es ist zu vermuten, dass auch in Deutschland und anderen europäischen Atomkraftwerken ähnliche Konstruktionsfehler vorliegen.

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