Die „Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat – gegen Intoleranz, Menschenfeindlichkeit und Gewalt“ hat am Donnerstag in Berlin alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgefordert, sich an der Europawahl am 26. Mai 2019 zu beteiligen und mit ihrer Stimme die demokratischen und proeuropäischen Parteien im Europäischen Parlament zu stärken. „Wenn es die europäische Einigung nicht gäbe, müsste man sie erfinden“, heißt es in dem gemeinsamen Aufruf.
Das geeinte Europa sei wichtiger denn je und stünde für ein einmaliges Erfolgskapitel der Völkerverständigung und des kulturellen Austauschs über Grenzen hinweg. „Stärken wir mit unserer Stimme eine Europäische Union, die für Demokratie, Weltoffenheit, Solidarität, nachhaltiges Wirtschaften und Wohlstand steht!“, so die Allianzpartner.
Heinrich Bedford-Strohm,
EKD-Ratsvorsitzender:
„Für uns als Christinnen und Christen ist Europa lebendiger
Ausdruck des ökumenischen Gedankens von Einheit in Vielfalt. In Zeiten von
nationalen Egoismen, von Abschottung und Abgrenzung liegt darin eine starke
Antwort auf Populismus und Extremismus.“
Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen
Olympischen Sportbundes:
„Die Werte des Sports fördern die Europäische Idee.
‚Sportdeutschland’ unterstützt den Wahlaufruf der Allianz für Weltoffenheit,
weil wir damit die gemeinsamen Werte schützen und die gemeinsame Zukunft
Europas gestalten wollen. Der Sport integriert und ist völkerverbindend – er
baut Brücken, wo Grenzen und Zäune im Denken und Handeln erkennbar werden.
Helfen Sie mit, dies zu bewahren! Deshalb gilt es, am 26. Mai die Demokratie zu
stärken und wählen zu gehen!“
Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender:
„Nur gemeinsam können wir die großen Umbrüche unserer Zeit – wie
Globalisierung, Migration, Digitalisierung und Klimawandel – erfolgreich
bewältigen. Dafür brauchen wir ein soziales Europa, das die Menschen schützt.
Und wir müssen Europa schützen vor denen, die heute mit ihren nationalistischen
Parolen wieder nach neuen Grenzzäunen schreien. Deshalb: Lassen Sie uns am 26.
Mai alle zur Europawahl gehen. Stärken Sie mit Ihrer Stimme die demokratischen
Kräfte im Europäischen Parlament. Damit Europa eine gute Zukunft hat!“
Susanne Keuchel, Präsidentin des Deutschen
Kulturrates:
„Bei der Wahl zum Europäischen Parlament stehen auch die Kunst-
und Meinungsfreiheit, die freie Entfaltung der Künste und die Auseinandersetzung
mit Kunst in der kulturellen Bildung zur Wahl. Kulturelle Vielfalt ist eine
Stärke Europas. Vielfalt ist auch eine Stärke der Allianz für Weltoffenheit,
darum beteiligt sich der Deutsche Kulturrat zusammen mit den Partnern am Aufruf
„Geben wir Europa unsere Stimme!“, um für ein einiges Europa einzutreten.“
Ingo Kramer, Arbeitgeberpräsident:
„Europa sichert uns seit mehr als sieben Jahrzehnten Frieden und
Freiheit, wirtschaftliche Stabilität und soziale Sicherheit. Es wäre daher
fatal, Europa tatenlos den antieuropäischen Kräften zu überlassen, die die
immense Bedeutung Europas für uns alle geringschätzen. Wir tragen gemeinsam die
Verantwortung, uns für Europa stark zu machen.“
Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der
Deutschen Bischofskonferenz:
„Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Solidarität und die
Achtung der Menschenwürde – das sind die Grundpfeiler der europäischen
Einigung. Was auch immer man im Einzelnen kritisieren mag: Die Europäische
Union ist ein einzigartiges Friedensprojekt und eine starke Wertegemeinschaft.
Um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen, brauchen wir mehr und
nicht weniger Europa. Engstirnigkeit und Nationalismus vertragen sich schlecht
mit christlichen Überzeugungen. Als Christen wissen wir, dass jeder Mensch Bild
Gottes ist und eine unantastbare Würde hat. Es gilt, diese Überzeugung immer
wieder neu mit Leben zu füllen – in Deutschland und in Europa.“
Kai Niebert, Präsident des Deutschen
Naturschutzringes:
„Europa muss weltweit für Fortschritt, Innovation und soziale
Sicherheit stehen. Nur ein starkes Europa ohne Abstiegsängste wird ein Europa
mit Zukunft sein. Deswegen stehen wir gemeinsam für ein nachhaltiges,
weltoffenes Europa.“
Nurhan Soykan, Sprecherin des
Koordinationsrats der Muslime:
„Der Koordinationsrat der Muslime, zusammengesetzt aus DITIB,
Islamrat, VIKZ und ZMD – unterstützt den Wahlaufruf der Allianz für
Weltoffenheit und ruft insbesondere die muslimischen Wähler in Deutschland auf,
ihre Stimme für Toleranz, Vielfalt und Mitmenschlichkeit in Europa und für eine
demokratisch offene Gesellschaft abzugeben.“
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der
Juden in Deutschland:
„Ich unterstütze den Wahlaufruf der Allianz für Weltoffenheit
zur diesjährigen Europawahl, weil es wohl nie zuvor in der Geschichte der EU so
wichtig war seine Stimme für die demokratischen und pro-europäischen Kräfte
abzugeben. Den Lehren der Vergangenheit können wir entnehmen, wie wichtig ein
geeintes Europa für Frieden und Wohlstand ist. Wir dürfen es nicht zulassen,
dass Rechtspopulisten an Stärke gewinnen und ihren Hass auf Andere auch über
das Europaparlament verbreiten können und damit Antisemitismus und Rassismus in
Europa weiter steigen. Die diesjährige Europawahl muss ein Zeichen gegen
Nationalismus und für ein vereintes und weltoffenes Europa werden.“
Informationen zur Allianz:
Zu dem breiten gesellschaftlichen Bündnis, das im Februar 2016
ins Leben gerufen wurde, gehören die Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände, die Deutsche Bischofskonferenz, der Rat der Evangelischen
Kirche in Deutschland, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Zentralrat der Juden
in Deutschland, der Deutsche Kulturrat, der Koordinationsrat der Muslime, der
Deutsche Naturschutzring sowie der Deutsche Olympische Sportbund.