160.000 Hamburger sind überschuldet

In Hamburg sind rund 160.000 Personen in über 80.000 Haushalten überschuldet. Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) lobte heute die Angebote der Diakonie: „Die Schuldnerberatung ist ein wesentlicher Baustein der Hamburger Sozialpolitik.“

Heute präsentierte die Diakonie die Studie „Effekte der Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes Hamburg aus Sicht der Ratsuchenden“.
Überschuldung entsteht der Studie zufolge meistens nach Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Trennung. 77 Prozent der Betroffenen sind Menschen, die alleine leben. Vielen Überschuldeten fehle das Wissen über ihre Finanzen – mehr als 30 Prozent wissen zu Beratungsbeginn nicht einmal die genaue Höhe ihrer Schulden. Die Finanzkrise wird zur Lebenskrise: Viele Überschuldete fühlen sich auch gesundheitlich angeschlagen.

Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die Schuldnerberatung im Leben der Ratsuchenden etwas in Bewegung gesetzt hat: Die empfundenen Belastungssituationen nehmen ab, und die Schuldensituation entspannt sich durch Wissenszuwachs und durch die Aussicht auf eine Schuldenregulierung. Mit Hilfe der Budgetberatung steht in vielen Fällen wieder etwas mehr Geld zur Verfügung. Die Schuldnerberatung trägt somit zu einer deutlichen Verbesserung der Lebenssituation der Ratsuchenden bei.

Viele verschuldete Ratsuchende finden Hilfe bei der Schuldnerberatung der Diakonie Hamburg. Im Jahr 2011 wurden dort knapp 1400 Ratsuchende in einer langfristigen Beratung betreut, zusätzlich zu 1600 Überschuldeten, die in der Notfallberatung Unterstützung fanden.

In seinem Grußwort hat Detlef Scheele, Senator für Soziales, darauf hingewiesen, dass „die Schuldnerberatung ein wesentlicher Baustein der Hamburger Sozialpolitik ist „. Scheele sagte weiter: „Die Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes Hamburg leistet hervorragende Arbeit.“ Was sich auch darin zeige, dass die Klienten längere Wartezeiten in Kauf nehmen würden, um in die Beratung des Diakonisches Werkes Hamburg zu kommen. Die Leiterin der Schuldnerberatung, Cordula Koning, bedankte sich bei den Klienten für das entgegen gebrachte Vertrauen.

Die Studie, die in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg erstellt wurde, untersucht, wie sich die Schuldnerberatung auf die Ratsuchenden auswirkt. Dazu wurden in den Jahren 2010-2011 knapp 240 Ratsuchende in der Schuldnerberatung der Diakonie Hamburg jeweils zu Beginn und zum Ende der Beratung befragt.

In Hamburg sind rund 160.000 Personen in über 80.000 Haushalten überschuldet – über 3,1 Millionen Haushalte sind in Deutschland überschuldet.

Hier finden Sie die Studie und weitere Infos zur Schuldnerberatung:
www.diakonie-hamburg.de/visitenkarte.schuldnerberatung/info.html?root=1

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