1500 Beschäftigte bei Warnstreik der Sozial- und Erziehungsberufe

Gut 1500 Beschäftigte haben am Montag vor dem Arbeitgeberverband AVH am Baumwall eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe durch eine bessere Eingruppierung gefordert.

Im Anschluss wurde bei Sonnenschein und mit vielen kämpferischen Reden zum St. Pauli Stadion am Millerntor demonstriert. Wegen des Warnstreiks waren mehr als 200 Kindertagesstätten geschlossen oder nur mit Notgruppen besetzt. Auch die Nachmittagsbetreuung an Schulen (GBS) ist betroffen.

Zudem fand für alle teilzeitbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen aus den GBS-Einrichtungen dieser Betriebe ab 13.00 Uhr in der GEW Geschäftsstelle eine Streikversammlung statt, zu der gut hundert Beschäftigte kamen. Zu Brezeln und Kuchen redeten Jens Kastner, Sprecher der Fachgruppe Kinder- und Jugendhilfe der GEW sowie Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW.

„Es eine Provokation, dass die Arbeitgeber bisher kein Verhandlungsangebot gemacht haben! Die Ablehnung jeder Gehaltssteigerung zeigt die Geringschätzung, mit der die Arbeitgeber den Beschäftigten begegnen. Die Wertschätzung guter Arbeit darf sich nicht nur in ein paar netten Worten ausdrücken. Im Gegenteil, nur durch bessere Arbeitsbedingungen und eine attraktive Bezahlung wird man qualifizierten Nachwuchs für den Erzieherberuf finden“, so Bensinger-Stolze vor den anwesenden Streikenden.

Aufgerufen hatte die die GEW ihre tarifbeschäftigten Mitglieder in den Einrichtungen: „Elbkinder“-Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten gGmbH, Hamburger Schulverein von 1875 e.V. und Rudolf-Ballin-Stiftung, die nach der S-Tabelle bezahlt werden.

Heute beginnt die zweite Verhandlungsrunde in Münster. Wenn die Arbeitgeber kein verhandelbares Angebot vorlegen und sich weiterhin weigern gute Arbeit auch gut zu bezahlen, wird die GEW zu weiteren Protesten und Warnstreiks aufrufen!

Hintergrund:

Die Gewerkschaften haben die Entgeltordnung für den Sozial- und Erziehungsdienst mit Wirkung zum 31. Dezember 2014 gekündigt. Am 25. Februar 2015 haben die Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) begonnen. Anstatt ein Angebot vorzulegen, lehnten die Arbeitgeber die Forderungen der Gewerkschaften pauschal ab. Sie seien weder notwendig noch finanzierbar.

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