Wundern über das „Jobwunder“

Wunder scheint es doch weniger zu geben als allgemein geglaubt wird, stellt der DGB Nord fest; vor allem, wenn es um „Jobwunder“ geht. Und jedenfalls dann, wenn man sich die Art der Beschäftigungsverhältnisse ansieht.

Die Arbeitslosenzahlen in der offiziellen Statistik sinken. Jubel. Aber sind die Arbeitslosen alle in neue Jobs gekommen, wo sie ein Existenz sicherndes Einkommen beziehen? Nur eine Minderheit der Arbeitslosen scheidet aus der Arbeitslosigkeit aus, in dem sie in den ersten Arbeitsmarkt wechseln. Andere Gründe für die sinkende Zahl der Arbeitslosen sind die demografische Entwicklung, andere statistische Erfassungsmethoden, die Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik oder das Abwandern in die sogenannte stille Reserve.

Selbst das Statistische Bundesamt sieht ein Anwachsen von atypischen Beschäftigungsverhältnissen, worunter sie Teilzeitarbeit, Mini-Jobs, Leiharbeit und befristete Arbeitsverhältnisse verstehen. Gefördert werden die prekären Arbeitsverhältnisse durch die Bundespolitik, die 2001 das Teilzeit- und Befristungsgesetz verabschiedete und mehrmals die Leiharbeit deregulierte.

Am besten sagen es die nackten Zahlen.

Hamburg:

Hier stieg die Zahl der Vollzeitbeschäftigten von 2003 bis 2008 um fast 29.000 auf 653.000 an; die Zahl der Teilzeitbeschäftigten nahm um 19.000 auf 144.000 zu und die Leiharbeit um 15.000 auf 27.600. Die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten nahm um 11.500 auf 100.500 zu. Knapp 11.000 Menschen übten einen 1-€-Job aus.

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