Unter dem Titel „Fakten statt Zerrbilder. Die Realität auf dem deutschen Arbeitsmarkt“ hat die BDA – die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände – ihre Sicht auf den deutschen Arbeitsmarkt veröffentlicht. Der DGB hat die Thesen der Arbeitgeber einem Faktencheck unterzogen – und kritisiert unter anderem das Lob auf die Agenda 2010.
Arbeitsmarkt
Wirtschaftsenator kritisiert CDU
„Die konjunkturelle Entwicklung gewinnt an Fahrt, die Arbeitslosigkeit geht zurück, aber wir haben nach wie vor einen zu hohen Sockel an Langzeitarbeitslosen – aktuell in Hamburg: 17.975. Diese Menschen haben ohne zielgerichtete Förderung kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der leichte Rückgang bei den Langzeitarbeitslosen beruht in erster Linie auf der Zunahme der so genannten Ein-Euro-Jobs – 255 mehr als im Vormonat. Diese Menschen sind also nicht wirklich auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Jetzt ist der Zeitpunkt des Förderns“, forderte die SPD-Arbeitsmarktexpertin Elke Badde.
SPD-Offensive für Alleinerziehende
Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat den Senat aufgefordert, die Lebenssituation Alleinerziehender in Hamburg zu verbessern und nicht länger zu ignorieren. Insbesondere bei der Frage, wie man Alleinerziehende in Arbeit bringt und wie diese Menschen Beruf und Familie miteinander vereinbaren können, gebe es erhebliche Defizite, sagte die SPD-Arbeitsmarktexpertin Elke Badde.
Zahlen aus Absurdistan
Im August hat ein neues Ausbildungsjahr begonnen. Die Arbeitsagentur Hamburg hat dazu Zahlen für den Teilbereich des Ausbildungsmarktes vorgelegt. Diese sind aber, wie schon der Hamburger Senat in einer Antwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE einräumte, nur „eingeschränkt aussagekräftig“. Man könnte auch sagen: Sie sind kräftig geschönt.
Jetzt in junge Leute investieren
Anlässlich der heute veröffentlichten Zahlen zur Entwicklung des Hamburger Arbeitsmarktes im Juli 2010 hat die SPD-Arbeitsmarktexpertin Elke Badde an den Senat appelliert, in Jugendliche zu investieren, die als nicht ausbildungsreif gelten.
Wundern über das „Jobwunder“
Wunder scheint es doch weniger zu geben als allgemein geglaubt wird, stellt der DGB Nord fest; vor allem, wenn es um „Jobwunder“ geht. Und jedenfalls dann, wenn man sich die Art der Beschäftigungsverhältnisse ansieht.
Arbeitsmarkt mit Licht und Schatten
Positiv an den neuesten Arbeitsmarktzahlen aus dem Juli 2010 ist der Vergleich mit dem Vorjahr. Danach gingen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Arbeitslosenzahlen insgesamt zurück. 279.000 offiziell gemeldete Arbeitslose und rund 85.000 Arbeitslose in Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik können aber für alle Verantwortlichen im Norden keinen Anlass geben, die Hände in den Schoß zu legen, meint der DGB.
Leiharbeit: Keine Brücke in den Arbeitsmarkt
Im Zuge der Hartz-Reformen wurde die Deregulierung der Leiharbeit damit begründet, dass sie für Arbeitslose eine Brücke zurück in den Arbeitsmarkt darstellen soll. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat nun in seinem aktuellen Bericht festgestellt, „das für ehemals Arbeitslose Leiharbeit keine breite Brücke, sondern wohl eher einen schmalen Steg aus der der Arbeitslosigkeit in Beschäftigung“ darstellt. Nur 7 % der vormals Arbeitslosen schafft nach der Leiharbeit den Sprung in reguläre Arbeit.
SPD begrüßt Steffens Quoten-Initaitive
Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat Justizsenator Till Steffen (GAL) Unterstützung für seine Initiative zur Einführung einer Frauenquote in den Chefetagen von Unternehmen zugesichert.
Streichorchester blockiert Job-Center-Reform
Mit Blick auf den von der Bundesregierung entworfene Sparplan befürchtet die SPD-Bürgerschaftsfraktion eine Schwächung der Maßnahmen für mehr Beschäftigung in Hamburg. Auch die Neuorganisation der Job Center sei in Frage gestellt.