Was wird aus dem Kommunikationsmuseum?

Steinalte Fernsprecher, Feldpost aus diversen Kriegen, klobige Teile aus den Kindertagen des Handys, Fernschreiber, Flaschenpostsendungen….. – viele Exponate im Museum für Kommunikation am Stephansplatz muten ziemlich skurril an. Droht jetzt die Schließung? Die Haus-Historikerin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Christel Oldenburg, fordert eine unmissverständliche Aussage des Senats.

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion sorgt sich um die Zukunft des von der Museumsstiftung für Post und Telekommunikation betriebenen Museums für Kommunikation am Stephansplatz. Offiziell habe der Senat keine Informationen, nach denen der Fortbestand des Museums in Frage steht, wie aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des SPD-Abgeordneten Karl Schwinke hervorgeht. Die Fakten sprechen aber eine andere Sprache.

Der laufende Mietvertrag ist befristet. Eine anderweitige Nutzung des Gebäudes ist beschlossen. Seit längerer Zeit ist bekannt, dass das Museum den Standort definitiv verlassen muss. Deshalb gab es bisher keine Planungen für Veranstaltungen und Wechselausstellungen über den 4. Januar 2009 hinaus. Nur weil sich die Baumaßnahmen verzögern, kann das Museum ein weiteres halbes Jahr in dem Gebäude bleiben.

Zahlreiche Vorschläge für einen alternativen Standort wurden von der Stiftungsführung in Berlin verworfen. Zuletzt hatte sie eine Kooperation mit dem zukünftigen Deutschen Pressemuseum abgelehnt. Das Museum ist derzeit ohne Direktor. Mitarbeiter verlassen das Museum, ohne dass die Stellen neu besetzt werden.

„Angesichts dieser Entwicklung ist die Schließung des Museums nur noch eine Frage der Zeit“, so Christel Oldenburg, Kulturexpertin der SPD-Bürgerschaftsfraktion. „Dass die Kulturbehörde und die Kultursenatorin nicht über die Situation informiert seien sollen, ist schwer nachzuvollziehen. Es wäre gut, wenn der Senat unmissverständlich Position beziehen würde.“ Die Schließung des Museums wäre ein weiterer Rückschlag für Hamburgs Kulturlandschaft. „Es wäre gut, wenn Kultursenatorin von Welck das verhindern könnte“, sagte Oldenburg.

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