Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord, hat heute gefordert, Minijobs künftig nur noch zuzulassen, wenn die Arbeitgeber ab dem ersten Euro die vollen Sozialversicherungsbeiträge auf die erbrachten Arbeitsleistungen zahlen: „Der Boom der Neben- und Minijobs zeigt, dass sich die Arbeitgeber hier ein Schlupfloch geschaffen haben, um aus den Sozialversicherungssystemen auszusteigen. Die gestern veröffentlichte Studie zeigt, dass Minijobs vor allem genutzt werden, um Steuern und Sozialabgaben zu vermeiden. Das aber verstärkt den Trend zu Billiglohn und Altersarmut.
Minijob
DGB Nord kritisiert Minijob-Boom
Mehr als drei Millionen Erwerbstätige in Deutschland haben zusätzlich zu ihrer Hauptbeschäftigung einen Nebenjob. Oft sind Mehrfachbeschäftigte in ihrer Hauptbeschäftigung in Teilzeit tätig. Nebenjobber sind vor allem Frauen, ausländische Staatsangehörige und Personen mittleren Alters, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) heute. Hauptgrund für immer mehr Nebenjobs sei die Befreiung von Steuern und Sozialabgaben.
„Tauber in den Supermarkt!“
DGB Nord kritisiert Twitter-Äußerung von CDU-Generalsekretär scharf: Mehr als eine halbe Million Minijobber im Norden würden veräppelt
Immer mehr Minijobber
Im zweiten Quartal 2010 stieg die Anzahl der Minijobber erneut an. Laut Bericht der Minijob-Zentrale lag die Zahl der geringfügig Beschäftigten in Schleswig-Holstein bei 239.683, in Mecklenburg-Vorpommern bei 81.585 und in Hamburg waren 148.779 Teilzeitbeschäftigte gemeldet. Davon verzeichnete die Zentrale in Hamburg 4.049, in Mecklenburg-Vorpommern 1.703 und in Schleswig-Holstein 10.023 geringfügig entlohnte Beschäftigte in Privathaushalten.