Stolpersteine vor dem Kurt-Schumacher-Haus

Stellvertretend für sehr viele Hamburger Sozialdemokraten, die von den Nazis ermordet wurden oder an den Folgen von Haft und Verfolgung gestorben sind, wurden vor dem Kurt-Schumacher-Haus (Kurt-Schumacher-Allee 10) zwei Stolpersteine für Wilhelm Bock und Ludwig Wellhausen verlegt. Am 1. März 2010 ab 16.00 Uhr gibt es eine Gedenkveranstaltung.

Ludwig Wellhausen war von 1926 bis Ende 1932 Parteisekretär in Hamburg und organisierte in dieser Funktion Massendemonstrationen, die sich auch gegen den aufkommenden Nationalsozialismus richteten. Noch Anfang 1933 folgte er einem Ruf als Bezirkssekretär der Magdeburger SPD. Ludwig Wellhausen beteiligte sich am Widerstand und unterhielt ein weitgespanntes Informationsnetz. Er wurde am 12.1.1939 verhaftet und kam nach schweren Misshandlungen ohne Gerichtsverfahren in das KZ Sachsenhausen. Doch starb Ludwig Wellhausen am 4.1.1940.

Wilhelm Bock gehörte vor 1933 dem SPD-Landesvorstand an. Nach dem Verbot der SPD wurde in Hamburg eine illegale Parteiführung aufgebaut, die anfangs eigene Informationsblätter herausgab, später vor allem Informationen ins Ausland lieferte. Sie dienten zur Erstellung von Schriften, die als illegales Material wieder nach Deutschland transportiert wurden. Nachdem die Führungsspitze durch Verhaftungen mehrmals wechseln musste, gehörte Wilhelm Bock spätestens seit 1937 zu den Organisatoren der illegalen Aktivitäten und reiste dazu auch nach Kopenhagen. Am 3.3.1938 wurde Wilhelm Bock zusammen mit Robert Finnern bei der Übergabe illegaler Schriften verhaftet. Nach der Verbüßung ihrer Haftstrafen wurden beide in das KZ Sachsenhausen überführt, wo beide, Robert Finnern am 22.4.1940 und Wilhelm Bock am 21.8.1940, verstarben.

Nach der Einweihung der Stolpersteine findet im Kurt Schumacher Haus eine Gedenkveranstaltung statt. Der Historiker Dr. Holger Martens, Vorsitzender der Historischen Kommission beim Landesvorstand, wird die Lebensläufe der beiden Sozialdemokraten vorstellen.

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