Vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde über höhere Gehälter für die mehr als 20.000 Beschäftigten der Telekom-Tochter T-Systems hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den Arbeitgeber aufgefordert, seine Blockadehaltung aufzugeben. Morgen werden die Forderungen mit einem Warnstreik in Hamburg unterstrichen.
„Es muss jetzt endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch“, sagte ver.di-Arbeitskampfleiter Ado Wilhelm. „Die Beschäftigten wollten sich nicht mit Almosen abspeisen lassen.“
Der Unmut in der Belegschaft wachse täglich, warnte Wilhelm: Das Unternehmen feiere jeden namhaften Vertragsabschluss als einen großen Schritt in eine rosige Zukunft für das Unternehmen und den Telekom-Konzern, während man den Beschäftigten Enthaltsamkeit abfordere. „Die Beschäftigten wollen am guten Ergebnis des Telekom- Konzerns teilhaben und nicht nur den Aktionären ‚Einkommenserhöhungen‘ zugestehen“, stellte Wilhelm klar. Da das Unternehmen sich nicht bewege, sei die Zeit reif, um über Warnstreiks Bewegung hinein zu bekommen.
Verhandlungsbegleitend wird es am 16.2. in Hamburg zu einem Warnstreik von 8 Uhr bis ca. 11 Uhr mit Warnstreikversammlung vor der Niederlassung Lademannbogen 21 – 23 kommen.
ver.di werde für die Warnstreiks bei T-Systems gezielt ausgesuchte Spezialisten ansprechen, so dass durch die Arbeitsniederlegungen auch Großkunden von Ausfällen betroffen sein können, machte Ado Wilhelm deutlich.
ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde 5 Prozent mehr Gehalt bei 12 Monaten Laufzeit. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen wird am Dienstag und Mittwoch (16./17. Februar 2010) in Bonn fortgesetzt.