SterniPark: Hatz zeigt Wirkung

Unvollständig, halbwahr, tendenziös, einseitig wie hh-heute.de: So kannten wir das Abendblatt eigentlich nur aus Vorwahlzeiten. Aber was sich in Sachen „Berichterstattung“ zum Thema SterniPark abspielt, ist ein neuer Höhepunkt. Und, Schlimm: Die veröffentlichten Leserbriefe zeigen, dass viele Menschen dem Abendblatt so viel Schlechtigkeit gar nicht zutrauen.

Wir meinen dabei nicht die Bildergalerie zum Thema SterniPark, in der Vater und Tochter Moysich der Familie Frfankenstein in nichts nachsteht („Würden Sie diesem Mann Ihr Kind anvertrauen??“). Auch nicht die Tatsache, dass über Proteste von Anwohnern gegen Kitas und über den sehr erfolgreichen Ausbau des „Kita-Konzerns“ geschrieben wird – das gibt es alles, das kann man natürlich schreiben. Wenn auch vielleicht nicht so tendenziös.

Aber wie ist es zum Beispiel hiermit:

„Erst gestern berichtete das Abendblatt, dass die Stadt Hamburg den Verein vor dem Verwaltungsgericht auf die Rückzahlung von rund 150 000 Euro verklagt hat. Es geht um Überzahlungen aus Pflegesatzabrechnungen aus den Zeiten vor Einführung des Kita-Gutscheinsystems im August 2003.“

Nein, Herr Gaßdorf, haarscharf daneben ist auch vorbei – es geht um
angebliche
Überzahlungen. Sie nehmen ein Urteil vorweg, das es bisher gar nicht gibt.

Oder dies:

„Zumindest in der Wrangelstraße hat sich bereits eine Initiative gegründet, die darauf verweist, dass es im Generalsviertel bereits eine gute Kita-Versorgung gibt.“

Auch wahr – aber was genau meint „zumindest“? Und sollte der Schreiber wirklich in dem vielen Material übersehen haben, dass die benachbarte Kita des Konkurrenz-Kita-Betreibers Vereinigung (so eine richtig große!) berichtet, dass sie ständig Kinder abweisen muss, weil es eben nicht genügend Plätze gibt?

Das sind zwei kleine Beispiele aus einem kleinen Beitrag – wer das Abendblatt liest, kennt auch die großen Veröffentlichungen. Wir wollen sie nicht wiederholen.

Kein Wunder, dass es zu entsprechenden Leserbriefen kommt. Einer wirft die – nach der Abendblatt-Berichterstattung berechtigte – Frage auf, was denn mit den vielen schönen Villen geschieht, wenn es dort keine Kitas mehr gibt. Sacken die Moysichs dann den Zuschuss aus Steuermittel privat ein?

Natürlich nicht – sie mussten sich verpflichten, die Kitas 50 Jahre lang zu betreiben, sonst muss das Geld anteilig zurückgezahlt werden. Das weiß natürlich Herr Gaßdorf – sein Leser kann es nicht wissen.

Oder die mehrfach aufgeworfene Frage, warum die Kitas denn in Villen und Jugendstilhäuser ziehen müssen: Weil es in den bebauten Gebieten, in denen in Hamburg Kitas fehlen, nicht immer freie Grundstücke und schlichte Immobilien zu kaufen gibt. Auch das weiß Herr G. – aber er nutzt die „Villen“ zur Polemik.

Und dabei hatte das Abendblatt nach der Ablösung von Menso Heyl so vielversprechende Züge….

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