Stadtbahn von Steilshoop nach Eppendorf

Hamburgs neue Stadtbahn kommt – aber nicht so, wie die GAL sie haben wollte. Der schwarz-grüne Senat entschied sich für eine Verbindung von Bramfeld über Steilshoop nach Eppendorf und – später – nach Altona. Die Bahn wird also zunächst nicht zum Hauptbahnhof führen. Ob insbesondere die Steilshooper dringend nach Eppendorf wollen, muss sich zeigen.

Hamburgs neue Stadtbahn soll langfristig Bramfeld mit Altona verbinden. Zunächst wird bis 2014 die Strecke von Bramfeld bis zur U-Bahn Lattenkamp oder Kellinghusenstraße gebaut. Eine konkrete Entwurfsplanung liegt aber noch nicht vor; mit ihr wird nach dem Senatsbeschluss sofort begonnen.

Die Entscheidung fiel für die sogenannte Westtrasse; die Osttrasse hätte von Bramfeld über Barmbek zum Hauptbahnhof geführt. Gutachter ermittelten jedoch ein höheres Fahrgastaufkommen für die nun gewählte Variante.

Viel Freude werden die Hamburger während der Bauzeit wohl nicht an der neuen Bahn haben: Den vorläufigen Plänen zufolge führt die Trasse in weiten Teilen über den vielbefahrenen Ring 2 – erhebliche Behinderungen sind programmiert.

Die GAL, die eigentlich eine Verbindung zum Hauptbahnhof favorisiert hatte, begrüßt die Entscheidung dennoch. Die verkehrspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Martina Gregersen, sagte am Donnerstag: „Damit liegt ein überzeugendes Konzept liegt vor.“

Bei den Koalitionsverhandlungen hatte sich die GAL zwar für den ersten Streckenabschnitt über die Fuhle nach Barmbek und über Jarrestadt sowie Mundsburg zum Hauptbahnhof ausgesprochen. Gregersen: „Dass sich diese Richtung nun bei den Untersuchungen über Fahrgastzahlen und Fahrzeitenersparnisse als die bessere herausstellte, ist für die Menschen entlang der anderen Trasse sehr schade. Entscheidend ist die Faktenlage. Und die ist einfach überzeugend. Wir freuen uns, dass die Stadtbahn kommt.

Gregersen: „Hamburg schaffte vor 30 Jahren die Straßenbahn ab, weil sie damals als unmodern galt. Wie zukunftsweisend und modern aber eine, leise, bequeme und barrierefreie Stadtbahn ist, beweisen etliche Metropolen Europas. Sie haben seit Jahren Stadtbahnen mit großem Erfolg wieder eingeführt.“

Grundsätzlich begrüßt wird die Planung auch von Altonas SPD-Bezirksfraktion. „Die Entscheidung für eine Route nach Altona ist richtig“, sagt Thomas Adrian, Fraktionsvorsitzender. „Die Streckenführung auf dem letzten Teilabschnitt muss vor dem Hintergrund der Anbindung der Arenen und einer möglichen Verlagerung des Fernbahnhofs noch einmal überdacht werden. Hier kann das letzte Wort noch nicht gesprochen sein.“

Nun müssten die Planungen von Hochbahn und Stadtentwicklungsbehörde kurzfristig im Verkehrsausschuss vorgestellt werden und die Anregungen der Politik vor Ort aufgenommen werden. Adrian erinnert: „Die Bezirksversammlung Altona hat sich bereits im April auf Initiative der SPD-Fraktion für eine Stadtbahnanbindung der Stadtteile Lurup und Osdorf mit den Arenen ausgesprochen.“

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