Staatstheater: Tariferhöhungen ausgleichen

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion befürchtet weitere Kürzungen im künstlerischen Etat von Schauspielhaus, Thalia-Theater und Staatsoper. Grund sind die Tariferhöhungen, die zum 1. Januar 2008 5,1 Prozent betrugen und zum 1. Januar 2009 nochmals 2,9 Prozent betragen werden. Zwar hat die Kulturbehörde zugesagt, 75 Prozent der Tariferhöhungen auszugleichen, aber den 25-prozentigen Rest müssen die Theater aus ihrem eigenen Etat bestreiten.

„Faktisch bedeutet das eine Kürzung des Etats“, kritisiert Christel Oldenburg, Sprecherin der SPD-Fraktion für Kulturpolitik. „Die Tariferhöhungen müssen zu 100 Prozent ausgeglichen werden, wenn das künstlerische Niveau gehalten werden soll.“

Für die Spielzeit 2008/2009 muss das Schauspielhaus rund 245.000 Euro einsparen. Die Staatsoper muss sogar den Betrag von rund 700.000 Euro aus ihrem Haushalt ausgleichen. Wie hoch der Betrag ist, den das Thalia-Theater als Ausgleich für die Tariferhöhungen bekommen wird, verschweigt die Kulturbehörde. Fest steht nur, dass es auch höchstens 75% der Tarifausgaben sein werden.

Die Theater hoffen jedoch, dass die Kulturbehörde die fehlenden Gelder noch ausgleicht. Schon in den letzten Jahren mussten die Spielstätten, Lohnerhöhungen für das Personal aus dem vorhandenen Budget bestreiten. Oldenburg: „Jetzt ist die Kulturbehörde gefordert. Die Theater brauchen schnell Klarheit, sonst leiden die Planungen für die nächste Spielzeit unter diesem Finanzloch. Beim Thalia-Theater wurde schon jetzt aufgrund der unklaren Situation ein Einstellungsstopp verhängt.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.