Spektakulärer Plan: Santa Fu auflösen!

Ohlsdorf soll bis zu 2.000 neue – oder besser: andere – Bewohner bekommen. Der spektakuläre Plan: Die über 100 Jahre alten Strafanstalten am Surenkamp und Am Hasenberge sollen aufgelöst und stattdessen Wohnungen gebaut werden.

Die Fraktionen von SPD, Die Linke, FDP und die Gruppe Nordabgeordnete (GNA) im Bezirk Hamburg-Nord haben einen gemeinsamen Antrag für die kommende Sitzung der Bezirksversammlung (15. April 2010) eingebracht. Kern des Antrags: „Die Antragsteller halten die JVA Fuhlsbüttel an dieser Stelle für entbehrlich und schlagen eine Schließung vor. Auf dem Gelände des heutigen Gefängnisses sollen künftig Wohnungen entstehen.“

Das ist der vollständige Antrag:

Zuchthaus soll Wohnquartier werden.
Mehr als 1.000 neue Bewohner in Ohlsdorf!

Als Ausgangslage für die Überlegungen der Bezirksversammlung stellt der Senat eine erhebliche Überkapazität im Bereich des Strafvollzuges fest.

Mit dieser Feststellung und einer genaueren Betrachtung aller Standorte des Strafvollzugs in Hamburg kommt man auch um eine Betrachtung und Bewertung des Standortes Santa Fu in Ohlsdorf nicht herum.

Die jetzige JVA hat eine wechselvolle – meist unrühmliche – Geschichte.

Entstanden im 19ten Jahrhundert als Zuchthaus, unter der nationalsozialistischen Diktatur als Konzentrationslager (Kola-Fu) genutzt, ist die Anstalt heute Männerstrafanstalt für den geschlosse¬nen Vollzug und die Sicherungsverwahrung.

Dieser Strafvollzug findet dort immer noch in den Gebäuden des frühen 20ten Jahrhunderts statt. Die Gebäudestruktur und die Geschichte (Kola-Fu) lassen eine weitere Nutzung von Santa Fu als Ge¬fängnis als dauerhaft – für einen modernen Strafvollzug – nicht weiter akzeptabel erscheinen.

Auf dem Gelände der Strafanstalten, die zusammen Santa Fu bilden. gibt es jetzt schon einen Leer¬stand (Häuser I + III).

Unter Berücksichtigung aller dieser Aspekte erscheint eine Aufgabe des Standortes Santa. Fu zumin¬dest nicht abwegig. Grundlage dieser Überlegungen ist, dass die Gedenkstätte Kola-Fu bestehen bleibt.

Gleichzeitig haben die politisch Verantwortlichen in Hamburg-Nord zur Kenntnis nehmen müssen, dass es in Hamburg einen zunehmenden Mangel an bezahlbaren, familiengerechten Wohnungen gibt. Dies gilt insbesondere für das Segment des Sozialen Wohnungsbaues.

Die Aufgabe des jetzigen Gefängnisses könnte nicht nur als wegweisendes Beispiel für die Umwandlung von entbehrlichen Nutzungen in Wohnbauflächen dienen.

Die Antragsteller sehen hier eine Op¬tionen von ca. 500 Wohneinheiten, Dabei sollen je zu einem Drittel sozialer, genossenschaftlicher und frei finanzierter Wohnungsbau realisiert werden. Das wären bis zu 2.000 neue – große und kleine – Einwohner in Ohlsdorf. Hier sollen künftig Kin¬der und Jugendliche spielen und sich entfalten können.

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