Schulreformen: SPD fordert genauen Zeitplan

Der SPD-Fachsprecher für Schulpolitik, Ties Rabe, hat Schulsenatorin Goetsch aufgefordert, bis zu den Sommerferien eine genaue Zeitplanung für ihre Reformvorhaben vorzulegen. Aus seiner Sicht riskiere die Schulsenatorin mit ihrem Projekt der sechsjährigen Primarschule die Umsetzung von bereits begonnenen Reformen. Rabe nannte die Gründung von Stadtteilschulen, die Umsetzung der Schulzeitverkürzung oder die Reform der Oberstufe.

„Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte haben das Recht zu erfahren, wie und mit welchem Zeitplan es jetzt weitergehen soll“, sagte Rabe. Er warf der Schulsenatorin widersprüchliche Aussagen zu Tempo und Ablauf der Schulreform-Projekte vor. Die jetzt von Schwarz-Grün geplante sechsjährige Grundschule und die bereits begonnenen Reformen passten nicht zu der Ankündigung der Senatorin, die Neuerungen an den Hamburger Schulen zu „entschleunigen“. Goetsch hatte im Rahmen der ZEIT-Matinee erklärt, sie wolle „langsame Reformen“. Die Vergangenheit habe gezeigt, „dass die Idee, 100 Blumen im Schulsystem blühen zu lassen nicht funktioniert“. Diese Aussagen stünden in deutlichem Widerspruch zu dem, was die neue Senatorin jetzt offensichtlich vorhabe.

Rabe betonte, die von der Enquetekommission empfohlene Gründung von Stadtteilschulen sei der richtige Weg, die Probleme insbesondere der Hauptschule vernünftig zu lösen. „Diese Reform – seinerzeit auch von der CDU unterstützt – muss zu einem vernünftigen Abschluss gebracht werden. Gleiches gilt etwa für die Verkürzung der Schulzeit an den Gymnasien oder die Veränderungen der Oberstufe.“

Rabe forderte die Schulsenatorin auf, noch vor den Sommerferien klarzustellen, in welchen Zeiträumen sie ihre Projekte umsetzen will und in welche Richtung sich die Hamburger Schulpolitik bewegen soll. Die jetzt bekundete Bereitschaft der Senatorin, mit den Schulleitungen zu sprechen, sei in Ordnung. Sie entbinde die Senatorin aber nicht davon, ihre Ziele und Absichten darzustellen. So müsse Goetsch auch erläutern, wann der von ihr im Wahlkampf geforderte Krisengipfel zur Behebung der Probleme an den Gymnasien stattfinden soll. Bei diesem Gipfel sollte die Arbeitsverdichtung diskutiert werden, die Resultat der Schulzeitverkürzung an den Gymnasien ist.

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