Die Befürworter des Volksentscheids (VE) zur Verhinderung der Schulreform führen immer wieder an, man würde ja bei einem gewonnenen VE trotzdem von allen Verbesserungen des Schulgesetzes profitieren, nur das achtjährige Gymnasium würde gerettet und die Eltern hätten ein besseres Wahlrecht. Das ist Unfug: Diverse Verbesserungen des heutigen Systems fielen ebenfalls weg.
Wichtige Verbesserungen im Schulsystem würden wegfallen, wenn der VE erfolgreich wäre:
Kleine Klassen: Das Schulgesetz sieht Klassen mit einer Obergrenze von 23 (in KESS 1/2-Gebieten: 19) SchülerInnen für die Primarschule vor. Gibt es keine Primarschule, enden diese kleinen Klassen nach dem vierten Jahrgang. Danach gelten die Frequenzen der weiterführenden Schulen, also 25 (Stadtteilschule) bzw. 28 (Gymnasium). Wenn der WWL-Entscheid Erfolg hat, gibt es also unter dem Strich weiterhin größere Klassen in Hamburg.
Fachunterricht ab Klasse 4: Es würden keine Lehrer weiterführender Schulen an den Grundschulen unterrichten. Dadurch würde der frühere Fachunterricht ab der 4. Klasse durch diese Lehrer entfallen. Die Erfahrung und die besonderen Fachkenntnisse dieser Lehrkräfte würden auch für einen besseren Übergang der Schülerinnen und Schüler in die weiterführende Schule fehlen.
Elternwahlrecht: Das Elternwahlrecht würde (wie bisher) nach Klasse vier gelten, die Gymnasien könnten nach Klasse 5 oder Klasse 6 wieder abschulen. Die jetzt gültige Regelung sieht vor, dass die Kinder in Klasse 5 und 6 gemeinsam unterrichtet werden, danach die Eltern entscheiden und eine Abschulung nach Klasse 7 möglich ist. Nach gültigem Schulgesetz kann also jedes Kind auf Wunsch der Eltern bis zum Ende von Klasse 7 auf dem Gymnasium bleiben, bei erfolgreichem Volksentscheid kann wieder am Ende von Klasse 5 abgeschult werden.
Schon ihr Anfangssatz unterstellt, das der VE gegen die gesammte Schulreform ist. In Wahrheit richtet sie sich nur gegen die zwei bekannten Punkte.
Das an den weiterführenden Schulen größere Klassenfrequenzen existieren, ist der Gesetzgebung geschuldet, was hindert den Senat daran, die niederen Klassenfrequenzen auf alle Schulen auszudehnen?
Der sogenannte Fachunterricht ab 4.Klasse beschränkt sich auf einige Fächer, ab Klasse 5 haben die Schüler dann durchgehenden Fachunterricht, der so in der Primarschule nicht vorgesehen ist, unterm Strich also mehr Fachunterricht und die Lehrer haben die Zeit wieder für ihre Schüler, da sie nicht pendeln müssen.
Nach jetziger Regel haben die Schüler und Schulen zwei Jahre Zeit zu entscheiden, ob das Kind dan der richtigen Schule und nicht nur ein Jahr, wie zukünftig geplant und das noch in einer Zeit, wo viele Kinder aufgrund der beginnenden Pubertät ganz andere Sachen im Kopf haben. Und mal ehrlich, ich habe noch nicht erlbt, das ein Kind nach der 5. Klasse abgeschult wurde.
> was hindert den Senat daran, die niederen
> Klassenfrequenzen auf alle Schulen auszudehnen?
Das liebe Geld? (… – das spar ich mir)
Bei dem Volksentscheid steht die Schulreform als Ganze zur Disposition. Alle Verhandlungsspielräume wurden bis weit über die Grenzen des Erträglichen wieder und wieder durchgekaut. Die Initiatoren wollen angeblich nicht die ganze Reform abschießen, aber sie zielen doch darauf. Insofern ist die Analyse in diesem Artikel Punkt für Punkt richtig.
Wieso Geld?
Geld ist für ALLES da z.B. 8.500.000.000 Euros direkt über KfW für Griechenland plus den IWF Zahlungen (in den De. auch Milliarden Euros eingezahlt hat.)
Warum werden nicht einfach alle Klassenfrequenzen gesenkt und flächendeckend Ganztagesbetreuungen eingeführt inkl einer vernüftigen Feriengestaltung?
Im primarschulkonzept wurde die Ganztagesschule und Hortbetreuung einkassiert – dann müsste kein Schulkind in den Hort und es würden auch keine Elternbeiträge gezahlt werden.
Ich bin gegen die Schulreform weil ich sie undurchsichtig finde und nicht glaube das dieser Senat in der Lage ist, ein Projekt dieser Grössenordnung SEHR GUT oder auch nur GUT durchzuführen.
Mehr Lehrer jetzt und sofort einstellen, Ganztagesbetreuung und schon klappts auch mit PISA!