Rahmenkonzept für Schulreform vorgestellt

Christa Goetsch hat das lange erwartete Rahmenkonzept für die geplante Schulreform vorgelegt. Auf 37 Seiten wird erklärt, wie die Reform nun wirklich aussehen soll. Die Reaktion aus dem politischen Raum: Die GAL sieht eine „Stärkung“ der Schulen, von SPD und LINKE kommt Kritik, die CDU schweigt und die Elternkammer erwartet „rege Diskussionen“.

Konkret geht es in dem 37-Seiten-Papier um Informationen über Primar- und Stadtteilschule sowie Gymnasiem. Unter anderem sind dort auch neue Formen der Leistungsbewertung, Regelungen für den Übertritt nach der sechsten Klasse in die weiterführenden Schulen und das Anmeldeverfahren erläutert. Die neuen Formen der Leistungsbewertung sollten eigentlich gerade erst von drei Dutzend beteiligten Schulen erarbeitet werden….

Gwosdz: „Mit diesem Konzept werden die Hamburger Schulen deutlich gestärkt“

Mit der Vorstellung des Rahmenkonzeptes für die Bildungsoffensive wird nach Ansicht der GAL-Bürgerschaftsfraktion klar, dass die Hamburger Schulen mit der Reform an inhaltlicher Qualität deutlich gestärkt werden. „Hier geht es nicht um eine simple Veränderung der Struktur. Hier geht es um die inhaltliche Ausrichtung. Und wir sehen, dass das wesentliche Ziel erreicht wird, den Unterricht zu verbessern“, sagte Michael Gwosdz, schulpolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion, am Montag.

„Hamburgs Schülerinnen und Schüler müssen konsequent bei ihren Schwächen gefördert und in ihren Stärken gefordert werden. Nicht die Kinder müssen der Schule angepasst werden, sondern die Schule muss sich der Unterschiedlichkeit der Kinder anpassen“, betonte Gwosdz.

Schule: CDU hinterlässt Duftmarken im Rahmenkonzept

Zu der heutigen Vorstellung des Schulrahmenkonzepts erklärt die schulpolitische Sprecherin der LINKEN, Dora Heyenn:

„Bei der räumlichen Organisation der Primarschule scheint die aktuelle und dritte Variante ein Zugeständnis an die CDU zu sein. Es ist Wunschdenken zu glauben, dass SchülerInnen keine bevorzugte Aufnahme an eine weiterführende Schule haben werden, wenn die 6- oder 7-jährige Primarschule am gleichen Standort ist. Spannend wird in diesem Zusammenhang sein, wie viele dieser „Langformen“ an einem Gymnasium-Standort angesiedelt sein werden. Jede dieser Kombinationen führt die Idee des längeren gemeinsamen Lernens ad absurdum.“

Außerdem kritisiert die LINKE, dass die im Papier ab Jahrgangsstufe 5 vorgesehenen „Wahlbereiche“ faktisch einer äußeren Differenzierung gleichkommen. Es seien Kurse für Gymnasiasten durch die Hintertür.

Ferner hat die LINKE am Wochenende nach ausführlicher Diskussion ein Papier zum Thema „Schule“ beschlossen, das Sie hier als PDF herunterladen können.

An den drängenden Fragen vorbeigeantwortet

Das heute vorgestellte Rahmenkonzept für die Hamburger Schulpolitik kommentiert der Fachsprecher für Schulpolitik der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Ties Rabe:

„Schulsenatorin Goetsch drückt sich weiterhin vor den drängenden Fragen zur Primarschule. Die zentralen Probleme bleiben auch nach der Vorstellung des Rahmenkonzepts unbeantwortet.“

So sei mehr als die Hälfte aller Hamburger Grundschulen zu klein für die geforderte dreizügige Primarschule. Wegen der Raumnot an den Grundschulen würden dementsprechend mehr als die Hälfte aller Schüler in Zukunft mindestens zweimal die Schule wechseln müssen: Nach Klasse drei und nach Klasse sechs. Auch könnten die Fächervielfalt und das Fremdsprachenangebot der weiterführenden Schulen von den kleineren Grundschulen in den Klassen fünf und sechs nicht angeboten werden.

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