Primarschule: Wohlwollendes Interesse

Gut 400 Elternratsvertreter (und einige LehrerInnen) versammelten sich heute auf Einladung der Schulbehörde, um sich über den Fortgang der aktuellen Schulreform zu informieren. Die Planer auf dem Podium wurden mit vielen Fragen konfrontiert – aber die Stimmung war insgesamt wohlwollend bis positiv.

Das Verfahren hat es so noch nicht gegeben: Die zuständige Behörde geht nicht mit einem vorgefassten Plan an die Öffentlichkeit. Schulsenatorin Goetsch und ihr Planungsstab unter Leitung von Hans-Peter de Lorent haben zwar Eckpunkte entwickelt – aber wie sie in den einzelnen Regionen der Stadt umgesetzt werden sollen, ist weitgehend offen. Darüber beraten Vertreter der Eltern, Schüler, Lehrer und Schulleitungen in den nächsten Monaten in 22 Regionalkonferenzen.

Was dabei herauskommt, ist offen. Ebenso offen ist, ob das, was die Regionalkonferenzen entwickeln, hinterher umgesetzt wird – die Entscheidung behält sich die Behörde vor. Zunächst einmal wird aber versucht, regionale Zusammenschlüsse von Schulen im Konsensprinzip zu erreichen.

Gut die Hälfte der Regionalkonferenzen hat bereits einmal getagt, der Rest tut dies bis zum Ende der Woche. Weitere Konferenzen sind im November, im Februar und im April geplant. Dazwischen haben alle Schulen die Möglichkeit, untereinander in Kontakt zu treten und Kooperationsmodelle zu entwickeln. Über die künftige Struktur der Hamburger Schullandschaft soll dann im Mai entschieden werden.

Bei der „Partnerwahl“ gibt es nur wenige verbindliche Regeln. Grundschulen können sich allein zu Primarschulen weiterentwickeln, sie können aber auch in Kooperation mit Gymnasien, Gesamt- oder Haupt- und Realschulen eintreten. Entscheidend ist, dass dabei funktionsfähige Einheiten entstehen.

Die größte Veränderung erwartet dabei Hamburgs Lehrerinnen und Lehrer. GrundschullehrerInnen erwartet vor allem Neuland, wenn sie sich künftig auch mit Fünft- und Sechstklässlern auseinandersetzen müssen. Umgekehrt kommen auf Sekundarstufen- und GymnasiallehrerInnen neue Herausforderungen zu, wenn sie sich in Zukunft auch mit Grundschülern und deren pädagogischen Ansprüchen auseinandersetzen müssen. Die Bildungsbehörde wird diesen Prozess mit einem umfangreichen Fortbildungsprogramm begleiten.

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