Kitas: Jetzt schnell bewerben!

100 Millionen EUR jährlich, und das vier Jahre lang, stellt die Bundesregierung zusätzlich für frühkindliche Bildung bereit. Insgesamt zehn Millionen davon entfallen auf Hamburg – das reicht für etwa 100 der insgesamt rund 900 Hamburger Kitas. Der Wettlauf kann beginnen!

Das Geld soll für eine möglichst frühe Sprachförderung ausgegeben werden. Deshalb sollen Kitas mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern ohne deutsche Muttersprache gefördert werden. Nicht nur diese: Auch, wenn überdurchschnittlich viele Kinder aus Familien mit geringem Einkommen betreut werden, kann die Kita ins Förderprogramm rutschen.

Ab jetzt können interessierte Kitas im Internet unter www.fruehe-chancen.de erfahren, ob sie grundsätzlich für eine Teilnahme in Frage kommen. Dort gibt es auch weitere Infos und Hinweise zum Bewerbungsverfahren.

Der Landeselternausschuss LEA findet die Verbesserungen gut, hätte sich aber mehr gewünscht: „Insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Familien soll so das Betreuungs- und Bildungsangebot verbessert werden. Das ist grundsätzlich zu begrüßen, allerdings kann mit diesem Geld nur eine Halbtagsstelle pro Kita eingeworben werden“, kritisiert Claudia Wackendorff, Pressesprecherin des LEA „Das liegt selbst bei einer kleineren Kita unter der Forderung des LEA nach einem notwendigen Zuschlag von 25% zu den aktuellen Erzieherwochenstunden.“

Auch die LINKE übt Kritik. „Das ist reine Kosmetik“, kritisiert Mehmet Yildiz, Sprecher für Kinder, Jugend und Familie und Migration. „Wenn der Senat wirklich etwas verbessern will, sollte er einfach seine eigenen Beschlüsse ernst nehmen und umsetzen, statt sie seiner unsozialen Rotstiftpolitik zu opfern und dann mit solchem Kleinkram hausieren zu gehen.“

Im Koalitionsvertrag ist ein Kita-Rechtsanspruch für Kinder ab zwei Jahre und der Anspruch auf zusätzliche Betreuungszeit bei erhöhtem Sprachförderungsbedarf ab 2010 vereinbart, deren Einführung wurde jedoch als Sparmaßnahme auf das Jahr 2013 verschoben.

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