Kitas: Eltern, seid solidarisch!

Hier sind die Eltern zu Solidarität aufgefordert: Die Beschäftigten aus vielen Hamburger Kindertagesstätten haben sich zu einem Kita-Bündnis zusammengeschlossen und rufen zu einer Kundgebung und Demonstration am 08. Juli 2009 um 17 Uhr auf dem Gänsemarkt vor der Finanzbehörde auf.

Jens Kastner, stellvertretender Vorsitzender der GEW-Hamburg: „Die Bedingungen sind in allen Hamburger Kitas so schlecht, wie sie in der aktuellen Tarifauseinandersetzung dargestellt werden. Wir unterstützen sehr gerne das Engagement auch der Kita-Beschäftigten, die nicht unter den Tarifvertrag AV-H fallen. Wahrscheinlich fiele es den fünf tarifgebundenen Kita-Arbeitgebern im AV-H leichter auf die gewerkschaftlichen Forderungen einzugehen, wenn der Hamburg Senat sich nicht mehr hinter der Ausrede, es sei eine Tarifauseinandersetzung, verstecken würde, sondern sich seiner Verantwortung für die Finanzierung einer angemessenen Bezahlung und gesundheitsverträglichen Arbeitsbedingungen in den Kitas stellen würde.“

Das Kita-Bündnis hat den Zeitpunkt ihrer Kundgebung auf den späten Nachmittag gelegt, damit möglichst viele Kolleginnen und Kollegen und auch viele Eltern an diesem Tag die Gelegenheit ergreifen, gemeinsam mit den Kita-Beschäftigten für die bessere Ausstattung der Kitas zu protestieren.

Kastner: „Selbst wenn in den aktuellen Tarifverhandlungen Ergebnisse erzielt werden würden, beträfe es nur ein Viertel der Hamburger Kindertagesstätten. Wir aber wollen, dass alle Kolleginnen und Kollegen in Hamburg die Wertschätzung ihrer Arbeit sowohl im Portemonnaie, als auch in der Erhaltung ihrer Gesundheit erfahren. Hamburg ist in der Pflicht, für die Kinder unserer Stadt bestmöglichste Bedingungen auch schon in den frühen
Kindheitsjahren zu schaffen – und das funktioniert nicht mit schlecht bezahlten Personal, das durch die vorherrschenden Arbeitsbedingungen zusätzlich seine Gesundheit gefährdet.“

Das Kita-Bündnis wird unter anderem auch von dem Hamburger Landeselternausschuss, dem Vertretungsorgan aller Kita-Eltern in Hamburg, unterstützt. Das Kita-Bündnis begrüßt die Forderungen der Gewerkschaften und richtet diese an den Hamburger Senat um für alle Beschäftigte in allen rund 950 Hamburger Kindertagesstätten diese Ziele zu erreichen.

2 Gedanken zu „Kitas: Eltern, seid solidarisch!“

  1. Auch der Bezirkselternausschuss(BEA)Altona unterstützt das Kita-Bündnis!

    Der Bezirkselternausschuss (BEA) Altona unterstützt das wieder aufgelebte Kita-Bündnis zwischen Beschäftigten und Eltern der Hamburger Kitas und ruft alle Altonaer Kita-Eltern auf, sich mit ihren Kindern an der Kundgebung und Demonstration am 08.07. ab 17:00 (Gänsemarkt) zu beteiligen! “Wir werden öffentlich deutlich machen, dass sich Eltern und Beschäftigte auch bei zunehmender Schärfe in den Tarifauseinandersetzungen nicht dividieren lassen,” so Bodo Heuer für das Leitungsgremium des BEA Altona und erläutert: “Grund für die schwierigen Verhandlungen, die drohen auf dem Rücken der Kinder und Eltern ausgetragen zu werden, sind die völlig unzureichenden Leistungsentgelte für die Kitas in Hamburg. Damit sind die Personalkostenbudgets der Kitas auf unvertretbar niedrigem Niveau quasi gedeckelt.” Er wiederholt daher die Forderung an den Hamburger Senat nach substanzieller Verbesserung der Leistungsentgelte. Der BEA Altona fordert den Senat auf, unverzüglich durch Verhandlungen Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Tarifauseinandersetzung auf dem Rücken der Kinder und Eltern abwenden kann. Der BEA Altona erkennt die Steigerungen im Kita-Haushalt an, weist aber deutlich darauf hin, dass die zusätzlichen Mittel mehrfach verplant wurden: für mehr Kinder in Kindertagesbetreuung, für in Aussicht stehenden Rechtsanspruch für 2-jährige, für auspruchsvollere Aufgaben im Zuge der Bildungsempfehlungen, für größeren Bedarf an Sprachförderung, für angemessene Steigerung der Personalkosten, für unabwendbare Steigerungen der Sachkosten insbesondere Energie und Lebensmittel. Haushaltspolitische Restriktionen sind die eine Leitplanke, genauso können aber die betriebswirtschaftliche Grundsätze für die einzelnen Kitas nicht ausser Kraft gesetzt werden. Die Umsetzung des Rechtsanspruchs für Kindertagesbetreuung ist nicht “kostenneutral” zu bewerkstelligen.

  2. Bodos Worten kann ich mich nur anschliessen! Als Vater zweier Kinder, die täglich viele Stunden in ihrer Kita/ihrem Hort verbringen (müssen), weiss ich, welche enorme Leistungen in diesen Einrichtungen erbracht wird!

    Das aktuelle Gehaltsniveau der KiTa-Beschäftigten empfinde ich persönlich als absolut beschämend.

    Das neue GAL-Konzept, dass vorsieht, kostenneutral ca. 10.000 neue Hortplätze schaffen will, halte ich für eine Katastrophe. Gesellschaftlich ist das vollkommen unverantwortlich!

    Kostenneutral ist an diesem Konzept leider gar nichts. 10.000 zusätzliche Hortplätze gekauft mit der Gesundheit von Erziehern und durch massive Absenkung von Betreuungs-Standards!

    Deshalb werde auch ich morgen (8. Juli 2009) auf die Demo am Gänsemarkt gehen.

    Ich hoffe, dass sich viele Eltern diesem Protest anschliessen und wenigstens auf diese Weise mit den ErzieherInnen solidarisieren!

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