Keine Subventionen für Tennis-Millionäre!

Hamburgs Handelskammer kennt offenbar keine Finanzkrisen und Haushaltsprobleme mehr: Sie hat gestern gefordert, dass das teure Hamburger Herrentennisturnier am Rothenbaum mit jährlich bis zu 820.000 Euro von der Stadt subventioniert werden soll. Die Gewerkschaft ver.di hält dies für eine Schnapsidee.

Die Kammer behauptet, dass jeder zweite Hamburger Bürger bereit sei, für den dauerhaften Verbleib des Tennisturniers German Open in Hamburg diesen finanziellen Beitrag zu leisten. Sie stützt sich auf eine „Online-Befragung“ im Internet, die angeblich repräsentativ sein soll.

ver.di-Landeschef Wolfgang Rose erklärt dazu: „Ich fordere die Handelskammer auf, den Nachweis anzutreten, dass ihre Internetumfrage wirklich seriös, repräsentativ und frei von Manipulationen ist. Die Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger hält nichts davon, Mega-Honorare an Tennis-Großverdiener aus Steuermitteln auszuschütten, während gleichzeitig für Kitas, Schulen, Pflege, öffentliche Sicherheit und viele andere Aufgaben das Geld fehlt.

Der Aufschrei der Kammer für diese Luxusveranstaltung hört sich an wie ein vorgezogener Aprilscherz. Dieselbe Handelskammer, die dem Senat immer wieder zu Sparmaßnahmen im Sozialen rät, die Mindestlohn und Vermögensteuer ablehnt, macht sich jetzt dafür stark, diesen Zirkus mit fast einer Million Euro pro Jahr öffentlich zu unterstützen.

Diese Art Aufstockerei für Tennismillionäre zulasten der Steuerzahler passt aber so gar nicht in unsere Zeit. Was an einer Online-Befragung von 808 Hamburgern repräsentativ sein soll, kann die Kammer in ihrer Mitteilung auch nicht erklären. Der Senat tut gut daran, diese Tennis-Lobbyisten zu überhören und seine knappen Mittel in die Arbeitsbeschaffung und den Ausbau von Bildung zu stecken.“

5 Gedanken zu „Keine Subventionen für Tennis-Millionäre!“

  1. Ja das ist dieselbe Kammer, die bei ihren Kammerwahlen nicht einmal 10% Beteiligung unter ihren Mitgliedern findet und die sich stolz als Vertreter des Gesamtinteresses der hamburgischen Wirtschaft versteht.
    Sollen die einmal versuchen noch selbst das Turnier zu subventionieren. Ihre Zwangsmitglieder werden den Herren mächtig einheizen. Daher versucht man es erst einmal beim Steuerzahler!

  2. Als Zwangsmitglied stimme ich dem zu …- die kostet nur viel Geld und der Nutzen ist gering.In der freien Wirtschaft wäre sie schon insolvent, aber….es gibt ja ihre Zwangsmitglieder….

  3. Subventionen für Tennis-Millionäre das ist wohl eine Geldverschwendung. Von daher soll die Politik ihre Ausgaben überdenken, damit es nicht zu Haushaltslöchern kommt.

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