Jetzt in junge Leute investieren

Anlässlich der heute veröffentlichten Zahlen zur Entwicklung des Hamburger Arbeitsmarktes im Juli 2010 hat die SPD-Arbeitsmarktexpertin Elke Badde an den Senat appelliert, in Jugendliche zu investieren, die als nicht ausbildungsreif gelten.

Hintergrund: In Hamburg sind noch 1200 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz. Demgegenüber gibt es zwar 1441 freie Ausbildungsplätze, damit aber nach aller Erfahrung zu wenig: „Das ist alarmierend. Denn es ist zu befürchten, dass wieder junge Leute ohne Ausbildungsplatz bleiben werden. Fördermaßnahmen für Jugendliche, die als nicht ausbildungsreif gelten, bleiben deshalb unverzichtbar“, sagte Badde.

Die Verantwortlichen in Senat und Wirtschaft müssten die aktuelle Beschäftigungslage und den Fachkräftemangel nutzen, um insbesondere die jungen Leute mit Bildungsmängeln fit für Ausbildungen zu machen, forderte Badde. Überlegungen, auf Fördermaßnahmen für diese Jugendlichen zu verzichten und diese Maßnahmen der Wirtschaft zu überlassen, wies die SPD-Arbeitsmarktexpertin zurück.

Badde bezeichnete es als „bildungspolitische Herausforderung ersten Grades“, dass 992 unter 25jährige und 12.870 Arbeitslose keinen Hauptschulabschluss vorweisen können. Auch hier gebe es Handlungsbedarf, sagte die Abgeordnete.

Zur Entwicklung des Hamburger Arbeitsmarktes im August insgesamt erklärte sie: „Der Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen um 2,3% gegenüber dem Vormonat ist kein gutes Signal, weil bei einigen die Verfestigung der Arbeitslosigkeit nicht verhindert werden konnte. Auch der im Jahresvergleich gute Trend einer Abnahme der arbeitslosen jungen Menschen unter 25 um 17,6% kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass 6895 junge Leute unter 25 Jahren bereits in diesem Alter die Erfahrung von Arbeitslosigkeit machen. 3755 unter 25jährige beziehen Hartz IV. Das sind immer noch viel zu viele“, so Badde.

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