Im zweiten Quartal 2010 stieg die Anzahl der Minijobber erneut an. Laut Bericht der Minijob-Zentrale lag die Zahl der geringfügig Beschäftigten in Schleswig-Holstein bei 239.683, in Mecklenburg-Vorpommern bei 81.585 und in Hamburg waren 148.779 Teilzeitbeschäftigte gemeldet. Davon verzeichnete die Zentrale in Hamburg 4.049, in Mecklenburg-Vorpommern 1.703 und in Schleswig-Holstein 10.023 geringfügig entlohnte Beschäftigte in Privathaushalten.
„Weit verbreitet ist der Irrglaube, bei Teilzeitarbeit handele es sich um eine Zuverdiensttätigkeit von finanziell und sozial anderweitig abgesicherten Teilzeitarbeiterinnen und Teilzeitarbeitern. Zwei Drittel der Teilzeitkräfte bestreiten ihren Lebensunterhalt hauptsächlich aus dieser Einkommensquelle. Dabei besteht das Gros der Teilzeitbeschäftigen – wie die aktuellen Zahlen belegen – immer noch aus Frauen“, sagte Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord.
Bundesweit gab es in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Plus von 9,3 Prozent die stärksten Zunahmen in dem Bereich. Obwohl das Bundesland, bezogen auf die Einwohnerzahl mit einem Anteil von 1,02 Prozent, im Bundesdurchschnitt die wenigsten Minijobber in Privathaushalten vorzuweisen hatte. Hingegen waren in Schleswig-Holstein, mit einem Wert von 3,54 Prozent die meisten Teilzeitbeschäftigten in Privathaushalten gemeldet.
„Festzuhalten bleibt, dass die unfreiwillige Teilzeitarbeit im Zuge der – politisch gewollten – Fragmentierung von Arbeit in den letzten Jahren drastisch zugenommen hat. Die Niedriglohnstrategie hat schwerwiegende Folgen für Wachstum und Innovationsfähigkeit. Ein nachhaltiger Wirtschaftsaufschwung braucht gute Arbeitsbedingungen, gute Aus- und Weiterbildung, gute und sichere Arbeitsbedingungen und Löhne, von denen man leben kann.
Als geeignete Maßnahme fordert der DGB weiterhin die Einführung von flächendeckenden Mindestlöhnen. Es ist an der Zeit, dass diese Forderung politisch realisiert wird“, sagte Polkaehn. In dieser Frage wissen wir über 80 % der bundesdeutschen Bevölkerung hinter uns.