Weil ein Mitarbeiter des zentralen IT-Dienstleisters Dataport eine andere Version des Office-Programms eingespielt hat, sind in der Hamburger Verwaltung über 2.300 Rechner ausgefallen. Obwohl der Fehler sofort erkannt wurde, sind immer noch nicht alle Arbeitsplätze wieder einsatzfähig. Die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte will nun die Hintergründe mit einer umfangreichen Anfrage aufklären.
Die Erklärungen von Dataport klingen nach menschlichem Versagen. Die SPD-Fraktion stellt sich jedoch die Frage, ob die Abläufe bei Dataport überhaupt den gängigen IT-Sicherheitsansprüchen und den Datenschutzrichtlinien entsprechen: „Wie kann es sein, dass ein einzelner Mitarbeiter so weit reichende Möglichkeiten hat, praktisch jeden Rechner der Hamburger Verwaltung lahm legen zu können?“, fragt SPD Fraktionsvorsitzender Hansjörg Schmidt.
Auch die Abläufe nach dem Bekanntwerden des Fehlers hören sich eher so an, als wäre Dataport die Situation komplett entglitten. „Es sieht so aus, als hätte jemand in Panik einfach den Netzstecker gezogen. Bei einer geordneten Fehlerbehandlung sollten die Rechner nach kurzer Zeit wieder einsatzfähig sein.“
Da dieser Vorfall nicht der erste war, bei dem die die Abläufe in der Verwaltung durch Fehler im Dataport-Netz gestört wurden, will die SPD nun eine genaue Aufschlüsselung der Vorfälle haben. „Es kann nicht sein,“ so Schmidt, „dass die Stadt von einem einzigen Dienstleister abhängig ist und dieser immer wieder durch schlechten Service und mangelhafte Qualität auffällt. Anscheinend täte Dataport ein wenig Wettbewerb ganz gut“.
Auch die Frage nach Schadensersatz wird gestellt: „Dataport erhält viel Geld von der Stadt. Hier ist ein großer Schaden erstanden, also sollte dieser auch wieder gut gemacht werden.“