Equal Pay Day: Lohnlücke schließen

DGB: Für Frauen dauert ein Fußballspiel 120 Minuten – Mit einer Aktion am Millerntor-Stadion am 18. März hat der DGB Hamburg auf den Equal Pay Day (EPD) aufmerksam gemacht. Der EPD markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 21 Prozent in Deutschland beträgt. Das bedeutet, dass Frauen umgerechnet 77 Tage (21 Prozent von 365 Tagen), also bis zum 18. März 2017 umsonst arbeiten. In Hamburg beträgt der Unterschied nach DGB-Berechnungen sogar 25 Prozent.

Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger: „Frauen haben viel zu häufig schlecht bezahlte Jobs, gehen atypischer Beschäftigung nach, unterbrechen ihre Arbeit weil sie sich um ihre Kinder kümmern oder Angehörige pflegen und sind weniger in Führungspositionen vertreten. Wenn wir die Lohnlücke schließen wollen, brauchen wir Maßnahmen die hier ansetzen, aber auch ein gesellschaftliches Umdenken.“

Der DGB fordert:
• einen Rechtsanspruch auf Rückkehr aus Teilzeit- in Vollzeitbeschäftigung und auf befristete Teilzeit, damit Frauen nach einer familienbedingten Reduzierung ihre Arbeitszeit wieder aufstocken können, um ihr Einkommen zu steigern und ihre Aufstiegschancen zu verbessern.
• die Einhaltung bestehender Tarifverträge und die korrekte Anwendung des gesetzlichen Mindestlohns als Lohnuntergrenze, weil Frauen besonders häufig für Dumpinglöhne arbeiten müssen.
• gesetzliche Regelungen zur Durchsetzung der Entgeltgleichheit auf betrieblicher Ebene, damit Unter-nehmen verpflichtet werden, ihre Entgeltpraxis zu überprüfen und geschlechtergerecht zu gestalten.
• die Gleichbehandlung aller Arbeitsverhältnisse, damit auch Minijobber/innen sozial abgesichert arbeiten und ihren Anspruch auf Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und vieles andere mehr durchsetzen können.
Die Aktion vor dem Spiel des FC St. Pauli gegen Hannover 96 lief unter dem Motto „Ein Spiel dauert 120 Minuten“. Damit sollte deutlich gemacht werden, dass Frauen länger arbeiten, oder eben Fußballspielen müssten, um die gleiche Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen zu bekommen. Gewerkschafter/innen verteilten vor der Südtribüne Tüten mit Goldtalern. Frauen bekamen drei, Männer vier.

Der Equal Pay Day wurde 2008 erstmals in Deutschland durchgeführt und jährt sich nun zum zehnten Mal.  Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA.

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