Bremer Straße: Raser stoppen!

Sie ist eine der wichtigsten südlichen Hamburger Ausfallstraßen, in weiten Teilen von Wohnbebauung umgeben, dabei ziemlich gerade und nicht übermäßig breit, und sie lädt zur Raserei ein: In der Bremer Straße in Harburg werden immer weniger Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Das ergibt die Antwort des Senats auf eine Anfrage des Harburger Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher (SPD).

Während im Jahre 2008 bis Mitte September bereits 32 Kontrollen durchgeführt wurden, waren es im gesamten Jahr 2009 nur noch 14. „Und in diesem Jahr“, erläutert Schumacher, „haben von Januar bis einschließlich Juli lediglich 4 Kontrollen stattgefunden. Hochgerechnet würden es in diesem Jahr nicht mehr als 7 bis 8 Kontrollen werden.“

Dies sei um so unverständlicher als das Aufkommen an LKW aller Wahrscheinlichkeit weiter zugenommen habe. Schumacher: „Leider liegen dem Senat allerdings für 2009 bis heute keine Daten über den durchschnittlichen täglichen Verkehr an Werktagen vor. Da im Jahr 2007 aufgrund der Baustelle am Maschener Kreuz eine Ausnahmesituation war, muss also 2006 als Ausgang genommen werden. Seitdem hat der LKW-Verkehr auf der Bremer Straße je nach Messort zwischen knapp 7 Prozent und 12,5 Prozent zugenommen.“

Insgesamt habe sich die Datenlage bezüglich des Verkehrsaufkommens auf der Bremer Straße in den letzten beiden Jahren erheblich verschlechtert, moniert Schumacher.

Noch im September 2008 sei es wesentlich detaillierter erfasst worden. „Mein verstorbener Kollege Stefan Schmitt hatte damals eine entsprechende Anfrage an den Senat gestellt. Er bekam Antworten, von denen der Senat heute meint, sie werden nicht erfasst oder könnten in der zur Verfügung stehenden Zeit mit vertretbarem Verwaltungsaufwand nicht beantwortet werden. Könnte es sein, dass da irgend jemand einfach keine Lust hat, die Anfrage eines Abgeordneten zu
beantworten?“

Ein Nachtfahrverbot hält der Senat weiterhin für nicht angebracht, da die Bremer Straße eine Bundesstraße und für den weiträumigen Verkehr nötig sei. Einen Ausbau der Straße, wie von vielen Anwohnern befürchtet, wird es laut Auskunft des Senats aber nicht geben.

Ein Gedanke zu „Bremer Straße: Raser stoppen!“

  1. Also, ausgerechnet Sören Schumacher – selbst mit Wohnsitz in der Bremerstraße – nimmt sich des Themas an. Na immerhin. Den Kernpunkt übersieht er leider: Die B75 ist eine zügige, meist staufreie Umgehung für die Autobahn A7 und wird regelmäßig von „intelligenten“ Navigationsgeräten als bessere Verbindung ausgewählt. Vor Jahren wurde die B75 mautpflichtig – gebracht hat das gar nichts. Das Ziel kann eigentlich nur sein, die Straße selbst so langsam zu machen, dass sie unattraktiv wird. Vielleicht auch mit technischen Tricks, in dem man einen „Dauerstau“ auf der Bremerstraße signalisiert und die Navi-Gesteuerten dadurch dazu bringt, auf der A7 zu bleiben.

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