Bike and Ride? In Hamburg Fehlanzeige

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat im August an 22 Hamburger Bahnhöfen die Abstellanlagen für Fahrräder geprüft und über 100 Passanten hierzu befragt. Das ernüchternde Ergebnis: Die Hamburger vergaben nur die Note 4.

Schuld ist vor allem, dass die meisten der untersuchten Abstellplätze völlig überfüllt sind. Dabei gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, sie würden häufiger das Fahrrad benutzen, wenn es ausreichend gute Abstellmöglichkeiten gäbe.

Die Verbraucherzentrale untersuchte insgesamt 2928 Abstellplätze an 22 Bahnhöfen vor allem entlang der S-Bahn-Trassen S 1/S11, S 3 und S 21. Zwei Drittel der Fahrradabstellanlagen waren „überfüllt“ oder „sehr überfüllt“. Nur 64 Prozent waren einsehbar, lediglich 32 Prozent überdacht und gerade mal 9 Prozent beleuchtet. Schlusslichter waren die Bahnhöfe Sternschanze, Barmbek und Bergedorf. Erfreulich war allein, dass fast 80 Prozent der Stellplätze über so genannte Anlehnbügel verfügen.

Dabei ergab eine gleichzeitig durchgeführte Befragung von Passanten vor Ort, dass mehr als 50 Prozent derjenigen, die nur gelegentlich oder überhaupt nicht Bike-and-Ride machen, häufiger mit dem Fahrrad zum Bahnhof fahren würden. Voraussetzung wäre für 66 Prozent allerdings, dass es ausreichend Abstellmöglichkeiten gibt. Sicherheit gegen Diebstahl ist bei 20 Prozent der Befragten, Überdachung bei 15 Prozent für den Umstieg aufs Fahrrad ausschlaggebend.

„Im Ausbau der Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen steckt ein großes Potential, dem Ziel der Stadt näher zu kommen, den Radverkehrsanteil auf 18 Prozent zu erhöhen“, sagt Immo Terborg von der Verbraucherzentrale. „Die Leute wollen ja aufs Fahrrad umsteigen – woran es mangelt, ist eine fahrradfreundliche Infrastruktur.“

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