Aus für DLRG-Wachstation in Blankenese?

Der Bau einer seit langen geplanten zweistöckigen DLRG-Rettungsstation auf dem Anleger „Op’n Bulln“ in Blankenese scheint Vergangenheit zu sein. Nach Informationen von NDR 90,3 ist der Bau angeblich am Widerstand von Blankeneser Bürger gescheitert: Allerdings hatte er auch nicht die Unterstützung des Hamburger Senats für sein Projekt.

Noch vor knapp zwei Wochen hat der Senat die Betreibung einer Rettungsstation des DLRG begrüßt. Das geht aus einer Anfrage der SPD-Wahlkreisabgeordneten Anne Krischok hervor. Noch am letzten Wochenende gab es am Elbstrand einen dramatischen Zwischenfall: Kinder wurden durch die Sogwellen eines Containerschiff fast in die Elbe mit gerissen, als plötzlich der Strand überspült wurde. Anne Krischok ist empört: „Hier zeigt sich nicht nur, dass es wichtig ist, dass Badestellen freigegeben und überwacht werden müssen. Dass der Senat aus einem dramatischen Ereignis die Konsequenz zieht, noch eine DLRG-Station zu schließen, ist mehr als fahrlässig. Müssen erst Menschen sterben?“

Fakt ist: Schon vor einem Jahr hatte sich die SPD-Politikerin an den Senat mit der Frage gewandt, ob und wie dieser die Anstrengungen des DLRG nach der präferierten neuen Wachstation unterstützt. Die Station am Falkensteiner Ufer wurde von der DLRG bereits aufgegeben, da die Hütte zu alt und marode war.

Der Senat führte aus, dass mit verschiedenen Behörden und Dienststellen Gespräche darüber geführt seien, um die neue Wachstation auf dem Anleger „Op’n Bulln“ zu realisieren: Die notwendigen Genehmigungen wurden erteilt, eine finanzielle Unterstützung wurde schon damals abgelehnt. Hintergrund war, dass die Elbe nach Senatsansicht als Badegewässer nicht geeignet sei. Zwar begrüße man das Engagement des DLRG – aber dieser handele in Eigenregie.

Neben örtlichen Bürgerprotesten soll auch die fehlende finanzielle Unterstützung des Senats für den DLRG zum Aus gesorgt haben. Zwar führte der Senat noch am 20.07.2010 in einer Nachfrage von Frau Krischok aus, dass der Sachstand im Vergleich zum Vorjahr noch unverändert sei. Sprich: Er begrüßt dieses Engagement weiterhin; eine finanzielle Unterstützung gibt es dennoch nicht.

Anne Krischok zeigt sich über diese Entwicklung besorgt: „Diese neue Wachstation ist wichtig für die Sicherheit aller Badegäste. 90 Einsätze des DLRG auf der Unterlebe allein in diesem Jahr sprechen für sich. Bei der Abwägung von ästhetischen Gesichtspunkten einzelner Blankeneser Bürger und der Sicherheit von Menschen muss die Sicherheit Vorrang haben. Mir ist auch die Sicherheit der Kindergruppen des örtlichen Segelvereins wichtig.“

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