Altona: Schwarzgrün gegen Stadtbahn

Es ist seit den Koalitionsverhandlungen eigentlich klar: Hamburg bekommt eine Stadtbahn, wenn sich das Geld dafür auftreiben lässt. Und: Sie wird Steilshoop an das übrige Verkehrsnetz anbinden – aber vorerst nicht Osdorf, Lurup und die Arenen im Volkspark. Eine bittere Pille für den Bezirk Altona – den die örtliche SPD nicht akzeptieren mag. Ein Bericht aus der Bezirksversammlung.

Pressemitteilung der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Altona:

Schwarz-Grüner Eiertanz

Die zukünftige schwarz-grüne Koalition auf Landesebene will eine Stadtbahn als viertes System bauen lassen. Der Entwurf des Koalitionsvertrag auf Landesebene greift die Stadtbahn auf, allerdings ohne auf die von der Hochbahn vorgeschlagene Variante einer Ausfädelung der U-Bahnen einzugehen.

Die SPD-Fraktion Altona kritisiert, dass die von der Bezirksversammlung Altona noch im Januar geforderte Anbindung der Arenen am Volkspark und von Lurup Osdorf nur noch eine nachgeordnete Rolle spielt. „Gemessen an den voraus­sichtlichen Kosten einer gänzlich neuen Stadtbahn und den erforderlichen Planfeststellungs­verfahren heißt dies, dass die Altonaer Anbindung in den kommenden 10 Jahren nicht kommen wird“, so SPD-Fraktionschef Thomas Adrian.

Die Altonaer Fraktion hatte daher in der gestrigen Bezirksversammlung einen Antrag gestellt, der zum Ziel hatte, die Prioritäten zu Gunsten einer Anbindung der Arenen zu ändern. Während sich FDP und Linkspartei der SPD-Forderung anschlossen, wurde von CDU und GAL auf die Bremse getreten. Mit 23 zu 25 Stimmen wurde der SPD-Antrag überstimmt.

Thomas Adrian, SPD-Fraktionschef, brachte es auf den Punkt: „Alle sind sich einig, dass Lurup und Osdorf Priorität haben, nur CDU und GAL in Altona nicht. Die Arenen am Volkspark sind von gesamthamburgischer Bedeutung und brauchen eine Schienenanbindung. Auch werden der bevölkerungsreiche Stadtteil Lurup und insbesondere der Osdorfer Born erneut hinter anderen Interessen zurückgestellt. Dies kann und darf nicht von der Altonaer Politik hingenommen werden. Es ist an der Zeit, die Altonaer Interessen im Wettbewerb zwischen den Hamburger Bezirken offensiv zu vertreten. Offenbar geht es in der Koalition nicht darum, das verkehrspolitisch und fachlich Sinnvollste anzustreben, sondern den GAL-Kreisverbänden Mitsprache zu gewähren. Wir hoffen, dass dieser Fehler bei der Überprüfung der Kriterien durch das Bundesverkehrsministerium korrigiert wird.“

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